Damit der gedüngte Stickstoff voll wirkt, muss genug Phosphor (P)und Schwefel (S) vorliegen. Im Rapssamen sind N, P und S im Verhältnis von 7:1:1 enthalten. Das bedeutet: Für die Wirkung von 70 kg N/ha muss der Raps 10 kg P/ha (29 kg P2O5) und 10 kg S/ha aufnehmen können.
Wegen der geringen Wasserlöslichkeit von P ist es am besten, ihn im Herbst zu geben und in die Hauptwurzelzone einzuarbeiten. Eine P-Düngung im Frühjahr ist weniger effektiv. Wirksamer ist es dann, P über das Blatt zu düngen.
Die Höhe der S-Düngung sollte bei etwa einem Viertel bis einem Drittel der mineralischen N-Düngung liegen. Bei einer Gesamt-N-Gabe von 160 kg/ha sind das demnach 40 bis 60 kg S/ha. Am einfachsten ist es, Schwefel zusammen mit Stickstoff zu düngen. Auf Standorten mit hohen pH-Werten wirkt sich die Versauerung positiv auf die Nährstoffverfügbarkeit aus. Bei niedrigen pH-Werten (unter 6,0 auf lehmigen Böden, unter 5,8 auf sandigen Böden) ist es besser, den Schwefel als Kieserit (Magnesiumsulfat) oder als Dolosul (Calciumsulfat) auszubringen.
Elementarer Schwefel wirkt stark versauernd und ist bei niedrigen pH-Werten nicht zu empfehlen. Falls es aber nicht zu umgehen ist, auf Standorten mit niedrigen pH-Werten Schwefel-haltige N-Dünger wie SSA, ASS oder elementaren Schwefel auszubringen, ist eine frühzeitige Blattdüngung mit Molybdän zusammen mit der ersten Pflanzenschutzmaßnahme dringend angeraten (z.B. 100 g/ha Na-Molybdat). Der Grund: Molybdän wird im sauren Milieu festgelegt. Zudem behindert Schwefel die Mo-Aufnahme. Dies ist häufig die Ursache, wenn die Schwefelwirkung nicht den Erwartungen entspricht.