Um den Futterwert für Wiederkäuer zu beurteilen, ist es entscheidend, in welcher Art die Energie in dem Futtermittel vorliegt.
Energie kommt in Futtermitteln in Form von Zucker, Stärke oder Rohfaser vor (Übers. 2). Alle Formen enthalten als Grundbaustein Glucose, unterscheiden sich jedoch in ihrer Abbaugeschwindigkeit im Pansen.
Die Fermentierung von löslichen Zuckern verläuft besonders schnell und intensiv. Auch Energie in Form von Stärke wird vergleichsweise rasch von den Pansenmikroben abgebaut. Futtermittel mit hohem Zuckeranteil (Zuckerrüben) oder Stärkeanteil (Maissilagen) tragen daher zu einer starken Säurebildung im Pansen bei. Dort kommt es zu einem Absinken des pH-Wertes.
Weitere Energieträger in der Zuckerrübe sind Gerüst- oder Zellwandkohlenhydrate. Sie werden langsamer und gleichmäßiger abgebaut. Das führt zu einer Stabilisierung des pH-Wertes im Pansen. Die Pektine und Hemicellulosen sind leicht verdaulich und energetisch fast vollständig für die Pansenmikroben nutzbar.
Rationen können deshalb mit der Rübe energetisch aufgewertet werden. Ihre Schmackhaftigkeit führt zu vergleichsweise hohen TM-Aufnahmen. Ihre Eigenschaften werden in der Rindermast auch in Kombination mit Maissilagen genutzt.