Matthias Quaing, ISN-Marktreferent
Schweinehalter müssen die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen. Vor allem bei der Datenvernetzung wird sich in den kommenden Jahren viel tun. Auch die Einzeltiererkennung beim Schwein, die heute noch mit hohen Fehlerquoten kämpft, wird ein Thema sein. Hier dürfen wir das Feld nicht nur Pionierunternehmen überlassen.
Wir halten den ökonomischen Vorteil, den digitale Prozesse bringen, aber für begrenzt. Denn leider will der Lebensmittelhandel Informationen wie Herkunft, Geburt etc. meist zum Nulltarif.
Zudem gibt es auch Gefahren für Erzeuger: Ist die gesamte Produktion in einer Hand, haben Schlachter oder Lebensmittelhändler wesentlich einfacher Zugriff auf alle Daten des Landwirts. So treibt die Digitalisierung die vertikale Inte-gration voran. Nicht ohne Grund ist Tönnies in den Viehhandel eingestiegen.
Für eine auskömmliche Erzeugung muss der Wettbewerb um Schweine erhalten bleiben. Wir als ISN setzen uns deshalb für Branchen-lösungen und offene Systeme ein, wie z.B. IQ-Agrar oder QS. So bleibt man in der Vermarktung frei.