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Dürre-Mais: Wie halten Sie die Milch?

Lesezeit: 3 Minuten

Viel Zucker, wenig Stärke, verstrohte Restpflanzen: Schlechte Erträge und Energiegehalte in Maissilagen zwingen viele Milchkuhbetriebe, die Ration anzupassen. Welche Optionen gibt es?


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Stellenweise regnete es in Deutschland von der Maisaussaat Ende April 2018 bis Anfang August nicht oder kaum. Einige Maisbestände beendeten deshalb mit dem Fahnenschieben in 1,50 m Höhe Mitte Juli das Massenwachstum. Besonders in den östlichen Bundesländern stellten Anfang August viele Maisbestände ihr Wachstum ein. Der dann folgende Regen kam für diese Bestände zu spät.


Die Futterlücken

: Die Lage ist zwar nicht überall besorgniserregend, da die Niederschlagsverteilung im Bundesgebiet sehr unterschiedlich war. Dennoch zeichnen sich in vielen Betrieben extreme Engpässe bei der Versorgung der Tierbestände ab.


Beim Silomais fehlen die Massen-, und vor allem die Energieerträge. Darüber hinaus war oftmals kaum ein wüchsiger zweiter bzw. dritter Grasaufwuchs zu verzeichnen. Besonders Betriebe mit knappen Silagevorräten aus dem Vorjahr können die Futterlücken kaum oder gar nicht schließen.


Gleichzeitig konnten Landwirte aufgrund der insgesamt schwachen Getreideernte weniger Stroh bergen, was zum Teil zu deutlich höheren Preisen führte. So gab es im Nordwesten Deutschlands vereinzelte Preisforderungen für frei Hof gelieferte Stroh-Großballen von 200 €/t. Ende Mai betrug der Preis noch knapp 100 €/t.


Die geringere Getreideernte führt zu deutlich höheren Getreidepreisen. Gleiches dürfte auch für alle anderen Kraftfutterkomponenten gelten.


Alles gemeinsam trägt dazu bei, dass die Lage für einige Landwirte ziemlich, für manche schon extrem angespannt ist.


Die Entwicklung der Maisbestände war einzelbetrieblich, schlagbezogen und sogar innerhalb der Schläge sehr unterschiedlich und insbesondere vom Aussaatzeitpunkt und der Ausbildung des Wurzelwerkes abhängig.


Futterwert hängt vom Kolben ab:

Der Futterwert des Silomaises richtet sich hauptsächlich nach dem Ansatz und der Entwicklung des Kolbens. Beispielhaft unterscheiden wir zwei Fälle:


  • Fall 1: Kolbenarmer, aber noch grüner Mais kann einen hohen Zuckergehalt von bis zu 15 bis 20% in der Trockenmasse (TM) und einen mäßig guten Futterwert aufweisen, aber es fehlt die ausgereifte Stärke (Übersicht 1). Stark reduzierte Körner in den Kolbenspitzen sprechen für den Abbruch der Stärkeeinlagerung. Diese Maissilage lässt sich eher wie eine zuckerreiche Grassilage in der Ration einsetzen.
  • Fall 2: Maisbestände, deren Restpflanzen bereits verstroht sind, erschweren aufgrund des extrem hohen TM-Gehaltes die notwendige Verdichtung im Silo. Es besteht die Gefahr vermehrter Sauerstoffeinschlüsse in den Silagen.


Futterknappheit – was tun?

Je nachdem, wie sehr der einzelne Betrieb von der Trockenheit betroffen ist, sollte als Erstes eine exakte Kalkulation der vorhandenen Futtervorräte erfolgen. Die Ration sollten Sie dann am besten gemeinsam mit dem Berater oder Tierarzt auf Basis des verfügbaren Futters planen. Neben der obersten Priorität, die Tiere satt zu füttern, sollten Sie auch weiterhin ihrer bedarfsgerechten Versorgung eine hohe Priorität einräumen. Je früher Sie die Ration anpassen, umso sinnvoller können Sie das vorhandene Futter einsetzen.


Wenn möglich, kann der Einsatz bestimmter Nebenprodukte wie Pressschnitzel, Kartoffelpülpe, Biertreber, Pektin-/ Zitrustrester eine gewisse Entlastung bringen. Flächendeckend dürfte deren Beitrag hierfür eher gering sein, weil diese Futtermittel in einigen Regionen, wie zum Beispiel Schleswig-Holstein, nicht in großen Mengen verfügbar sind.


Demnach bleibt nur noch, die Rationen mit Stroh zu „strecken“ (siehe Kasten Seite R21). Auf den folgenden Seiten stellen wir an Beispielen vor, wie Sie die Ration anpassen können.

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