Was versprechen Sie sich von der Kooperation mit GS agri?
Voss: Grundsätzlich steht das Mischfuttergeschäft unserer Einschätzung nach vor großen Herausforderungen. Neben steigenden gesellschaftlichen Anforderungen wie etwa der GVO-freien Fütterung ist der Markt durch hohe Produktionsleistung und viele Wettbewerber geprägt – und das bei perspektivisch sinkenden Tierzahlen. Vorausschauend versuchen wir nun gemeinsam, uns diesen Herausforderungen zu stellen. Schließlich sind wir Unternehmen der Landwirtschaft und sehen uns ihr partnerschaftlich verpflichtet. Es ist aus unserer Sicht wichtig – auch beim Blick auf die zunehmende Spezialisierung und Professionalisierung – im Sinne der Landwirtschaft und Mitarbeiter sich durch eine effiziente Produktion leistungsstark aufzustellen. Die angestrebte Kooperation bietet die Möglichkeit dazu, hilft zudem Einkaufsvorteile durch Mengenbündelung zu sichern, bündelt Know-how und bietet trotzdem durch die Größe eine höhere Produktsicherheit und mehr Möglichkeiten in spezifischer Produktion sowie bei der Entwicklung innovativer Fütterungskonzepte. Also, viele positive Aspekte.
Ihre Kommunikation steht in der Kritik. Warum haben sie Ihre Mitgesellschafter in Oldenburg erst so spät eingeweiht?
Voss: Wir haben versucht, alle Partner und Beteiligten sowie die Mitarbeiter relativ zeitgleich und frühzeitig zu informieren. Wir haben anschließend Fragen und Anregungen erhalten und sind im Nachgang auch an weitere Gesprächspartner persönlich herangetreten. Wenn sich trotzdem nicht alle Stakeholder zufriedenstellend unterrichtet fühlen, nehmen wir das selbstverständlich sehr ernst und werden das bei konkreten Hinweisen natürlich nachholen.
Einige regionale Gesellschaften fürchten um ihre Existenz. Teilen Sie die Sorgen?
Voss: Die Frage ist pauschal und einfach gestellt, aber komplex in der Beantwortung, da es mir nicht zusteht, über die Existenzberechtigung von einzelnen Genossenschaften zu urteilen. Ich halte das genossenschaftliche Geschäftsmodell der Zweistufigkeit, der Zusammenarbeit und der Aufgabenteilung für richtig und gut – sowie für zukunfts- und wettbewerbsfähig. Kurz geantwortet: Wir glauben, dass wir mit der Kooperation eine Win-Win-Win-Situation schaffen: für beteiligten Genossenschaften, für Mitarbeiter und vor allem für Kunden, die einen leistungsstarken Full-Liner im Mischfuttergeschäft als Partner haben.