Das Gefrieren und Pasteurisieren von Kolostrum könnte die Gesundheit von Kälbern langfristig schädigen. Versuche der Universität Virginia (USA) zeigen, dass nicht nur Antikörper Einfluss auf das Immunsystem haben. Auch lebende Abwehrzellen und Proteine werden übertragen und sind für das Immunsystems entscheidend.
Für den Versuch unterteilten die Wissenschaftler 37 weibliche Holstein- und Jersey-Kälber in zwei Gruppen. Diese erhielten vollwertiges oder zellfreies Kolostrum, das vor dem Tränken tiefgefroren und wieder aufgetaut wurde. Proteine und lebende Zellen waren damit zerstört. Um die Reaktionsfähigkeit des Immunsystems zu testen, impften die Forscher beide Gruppen im Alter von einem bis vier Monaten und im Alter von fünf bis zehn Monaten.
Ergebnisse: Kälber, die das vollwertige Kolostrum gesoffen hatten, reagierten intensiver auf die Impfung: Nach dem ersten Impftermin erhöhte sich unter anderem die Zahl weißer Blutkörperchen (Abwehrzellen) mit 3 Mio. B-Zellen stärker. Nur fast halb so hoch war die Zahl im Blut der Kälber mit zellfreiem Kolostrum (1,74 Mio. B-Zellen).
Wissenschaftler weisen darauf hin, dass neben dem Gefrieren auch das Pasteurisieren zum Zelltod im Erstgemelk führen und sich damit langfristig auf die Gesundheit auswirken könnte. -rei-