In den USA verschwindet das Hormon rbST (recombinant bovine Somatotropin) zunehmend aus der Milchproduktion – auf Druck von Verbrauchern, Molkereien und Handel.
Das Produkt Posilac ist seit 1994 in den USA auf dem Markt. Es steigert die Milchleistung um 4,5 kg pro Tag. Laut der amerikanischen Behörde für Lebens- und Arzneimittel (FDA) ist der Einsatz unbedenklich für Lebensmittelsicherheit, Tier und Umwelt. In Europa ist rbST verboten.
Doch auch die Verbraucher in den USA fordern Milch unbehandelter Kühe: Seit 2005 nehmen deshalb immer mehr Molkereien und Restaurantketten, wie z.B. Starbucks, nur noch unbehandelte Milch ab. „Das geschieht aus Marketinggründen, nicht, weil die Milch gesundheitlich bedenklich ist“, sagt Jamie Jonker, Vizepräsident des Verbands der Milcherzeuger.
Im Jahr 2002 setzten noch rund 15% der Milchviehbetriebe in den USA das Produkt ein, 22% der Milchkühe wurden damit behandelt. Mehr als die Hälfte davon auf Betrieben mit mindestens 500 Kühen. Nach Erhebungen des Landwirtschaftsministeriums sind die Zahlen rückläufig: 2014 setzten rund 10% der Milchviehbetriebe rbST ein. Und nur 14,7% der Kühe wurden behandelt.