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Intensiver Wurfausgleich

Lesezeit: 4 Minuten

Bertrand Houzé aus Saint-Alban lehnt den Einsatz künstlicher Ammen kategorisch ab,vor allem aus arbeitswirtschaftlichen Gründen.


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Große Würfe und vitale Ferkel lassen sich auch in alten Stallgebäuden erfolgreich aufziehen“, ist Bertrand Houzé aus Saint-Alban in der französischen Bretagne überzeugt. Vor 19 Jahren hat der heute 42-Jährige von seinem Vater den Betrieb mit 190 Sauenplätzen übernommen. Inzwischen bewirtschaftet er den Betrieb mit 215 Naïma-Sauen im geschlossenen System gemeinsam mit einem Mitarbeiter. Außerdem ist er Präsident der Genossenschaft „Elpor“, einem Zusammenschluss von 130 Landwirten in der Schweinehochburg Lamballe. Die inzwischen 50 Jahre alten und ständig erweiterten Stallgebäude sind eine große Herausforderung für den Betriebsleiter. „Es ist zum Beispiel sehr schwierig, sowohl den Sauen als auch den Ferkeln gleichzeitig die ideale Komforttemperatur anzubieten“, erläutert Bertrand Houzé. Und auch die Inneneinrichtung des Stalles hat inzwischen 25 Jahre auf dem Buckel.


Trotzdem gelingt es dem engagierten Landwirt seit Jahren, die Leistung seiner Sauen kontinuierlich zu steigern. Mit aktuell 14,9 lebend geborenen und 13,2 abgesetzten Ferkeln pro Wurf ist Bertrand Houzé sehr zufrieden. Pro Sau und Jahr setzt er 30,1 Ferkel ab. Die Saugferkelverluste betragen derzeit 11,3%. Und jede Sau absolviert im Schnitt acht bis neun Würfe.


Um das hohe Leistungsniveau zu halten und Keimübertragungen zu verhindern, achten der Landwirt und sein Mitarbeiter auf eine strikte hygienische Trennung von Abferkelung, Aufzucht und Mast. „Nachdem ich im Aufzuchtstall oder Maststall war, ist der schnelle Kontrollgang durch den Abferkelstall absolut tabu“, erklärt Houzé.


Die Geburten überwacht er inzwischen nicht mehr. „Die Naïma-Sau zeichnet sich durch flottes Abferkeln aus. Die Tiere schaffen die Geburt daher problemlos alleine“, hat Houzé über die Jahre beobachtet. Die kurze Geburtsdauer wirkt sich auch positiv auf die Vitalität der Ferkel aus.


Im Einzelfall werden direkt nach der Geburt die Eckzähne geschliffen. „Danach müssen Ferkel und Sau aber Ruhe für die Milchaufnahme haben“, ist Bertrand Houzé überzeugt. Erst am nächsten Tag geht er wieder in den Abferkelstall, verabreicht eine orale Eisengabe an die Ferkel und kupiert die Schwänze.


Keine künstlichen Ammen:

Den Einsatz von künstlichen Ammen lehnt Bertrand Houzé aus arbeitswirtschaftlichen Gründen ab. „Ich achte stattdessen darauf, dass die Sauen leistungs-gerecht gefüttert werden. Sie müssen ihre Ferkel selbst ernähren können“, erläutert er. Bis zum siebten Tag nach der Geburt werden die Sauen zweimal täglich gefüttert. Sie nehmen dann etwa 6 kg Futter pro Tag auf. Ab dem 8. Tag erhalten die Tiere dreimal täglich Futter. Die Futteraufnahme erhöht sich dann bis auf 9,5 kg pro Tag.


Damit alle Ferkel ausreichend viel Milch bekommen, führt Houzé einen intensiven Wurfausgleich durch. Zwei Tage nach der Geburt werden die Ferkel versetzt. „Die kleinsten Ferkel der Sauengruppe werden an eine Sau mit hoher Milchleistung versetzt. Nur Ferkel von Jungsauen bleiben bei ihrer Mutter“, erklärt der Landwirt. So behält er die schwächeren Ferkel besser im Blick.


Am fünften Lebenstag werden die männlichen Ferkel kastriert, und der Wurf erhält den ersten Prestarter. Auf diese Weise werden die Tiere spielerisch an festes Futter gewöhnt.


Das hohe Leistungsvermögen seiner Sauen stellt den Landwirt auch in der Aufzucht vor Herausforderungen. „Die steigenden Ferkelzahlen bringen mich im Aufzuchtstall an Kapazitätsgrenzen“, gesteht Bertrand Houzé ein. Er plant deshalb, die Zahl der Sauengruppen in den kommenden Jahren zu reduzieren und die Abferkelbuchten zu modernisieren.


Da auch in Frankreich zunehmend auf das Tierwohl geachtet wird, will Houzé in Balance-Buchten mit absenkbarem Ferkelbereich und Freilauf für die Sauen investieren. „Ich bin mir jedoch nicht sicher, welche Abferkelbuchten in Zukunft von der Gesellschaft akzeptiert werden“, gibt der 43-jährige Landwirt zu bedenken. -cj-

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