Haben Kühe die Wahl zwischen verschiedenen Einstreumaterialien, bleiben die Boxen mit Gärsubstraten oft leer. Das zeigt ein Versuch auf Haus Riswick mit dem Institut für Landtechnik der Uni Bonn.

Die Wissenschaftler erfassten über vier Wochen das Liegeverhalten von 90 Kühen. Insgesamt 20 Boxen streuten sie mit organischen Materialien ein: separiertes Gärsubstrat, Strohmehl, gehäckseltes Miscanthus (8 mm), Miscanthusmehl, Sägemehl und Kalk-Stroh-Gemisch (Verhältnis 5:1). Die Präferenz für ein Material erfassten sie anhand der Anzahl liegender Tiere drei Stunden nach dem Melken. Zudem analysierten sie Materialverbrauch und Emission klimarelevanter Gase.

Ergebnisse: Bevorzugt lagen die Tiere in den Boxen mit Sägemehl, Kalk-Stroh und Miscanthusmehl mit 25% bis 20,6% der Besuchshäufigkeiten. Die mit separiertem Gärsubstrat gefüllten Boxen haben die Tiere am wenigsten genutzt. Grund dafür könnte der Geruch sein, vermuten die Wissenschaftler.

Einen höheren technischen und zeitlichen Aufwand fordern Kalk-Stroh und Gärsubstrat, die verdichtet eingebracht werden. Zudem war für das Kalk-Stroh mit 6,5 kg pro Box und Tag die höchste Nachstreumenge nötig, weil die Tiere das Material vermehrt aus den Boxen herausgetragen haben.

In Bezug auf die Emissionen von Kohlenstoffdioxid, Methan und Stickstoffdioxid stellten die Wissenschaftler keine klimarelevanten Mengen bzw. Unterschiede fest.