Seit Anfang September stehen die Preise unter Druck. Mit den kühleren Temperaturen haben sich die Tageszunahmen in den Mastställen normalisiert, und die Schlachtzahlen sind gestiegen. Zuletzt wurden pro Woche wieder gut 950000 Schweine geschlachtet. Das sind deutlich mehr als während der Sommerhitze im August. Es sind aber immer noch 30000 Tiere weniger als vor einem Jahr.
Trotzdem sieht die rote Seite derzeit keine Spielräume für höhere Preise:
- EU-weit liegt das Angebot deutlich über dem Vorjahr. Brüssel berichtet, dass im ersten Halbjahr 2018 etwa 2,7 % mehr Schweine an den Haken kamen.
- Die Grillsaison ist nun endgültig vorbei. Seit Anfang September verdrängt Rindfleisch das Schwein aus den Werbeflyern im Lebensmittelhandel.
- Der Export enttäuscht preislich. International sind vor allem die Amerikaner sehr aggressiv. Seitdem sie wegen des Handelsstreits mit China dort kaum noch zum Zuge kommen, drücken sie ihr Fleisch auf andere Märkte.
Auch in den kommenden Wochen dürfte das Angebot relativ groß ausfallen. Dafür sprechen die jüngsten Viehzählungsergebnisse in der EU. In 13 europäischen Ländern standen zum Stichtag Mai/Juni 1,7% mehr Schweine als vor Jahresfrist. Nur in Rumänien und Deutschland ist die Bestandsentwicklung negativ.
Bleibt zu hoffen, dass der Export sich weiter erholt. Die Drittlandausfuhren waren im bisherigen Jahresverlauf ein Prozent im Plus. Schlachter erwarten in der zweiten Jahreshälfte bessere Geschäfte in China. Dafür darf aber die ASP nicht weiter um sich greifen.