Mittlerweile sind die neonicotinoiden Beizen gegen Erdfloh und Kleine Kohl-fliege seit vier Jahren vom Markt. Umso wichtiger ist es, direkt nach der Saat Gelbschalen aufzustellen, um früh den Befall mit Erdflöhen und Rübsenblattwespen zu kontrollieren. Tipp: Kontrollieren Sie jeden einzelnen Schlag. Der Befall kann von Fläche zu Fläche in derselben Region stark schwanken.
Treten vereinzelt Fraßschäden von Erdflöhen am Keimblatt auf, ist ein Insektizideinsatz nicht erforderlich. Behandeln Sie keinesfalls prophylaktisch – denn das schadet nützlichen Laufkäferarten, die die Eier von Kohlfliegen fressen. Beobachten Sie wider Erwarten starken und sehr frühen Fraß an Keim- und ersten Laubblättern (über 10% der Blattfläche), empfiehlt sich der Einsatz eines Pyrethroids.
Ansonsten gilt der Bekämpfungsrichtwert von 50 Rapserdflöhen je Gelbschale. Führen Sie zusätzlich – auch bei Nichterreichen der Schadschwelle – ab Mitte Oktober Kontrollen an den Blattstielen durch. In schwachen Beständen gilt dabei eine Schadschwelle von 50% befallener Blattstiele, in üppigen von bis zu 70%.
Achten Sie beim Einsatz der Pyrethroide auf kühle Temperaturen von unter 15°C – das verstärkt die Dauerwirkung. Wegen der Resistenzgefahr von Erdflöhen sollte man die Pyrethroid-einsätze auf das unbedingt nötige Maß beschränken.
Tobias Schulze Bisping
LWK Nordrhein-Westfalen