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Resistenzen richtig managen – eine Herausforderung!

Lesezeit: 3 Minuten

Die Herbizidresistenz ist unweigerlich mit der chemischen Unkrautregulierung verbunden. Derzeit steht vor allem Fuchsschwanz im Fokus. Auf Standorten, auf denen das Ungras sehr stark auftritt, ist es auch im Mais das Leitungras. Effektiv bekämpfen lässt es sich nur mit Sulfonylharnstoffen (SHS) wie Foram-, Nico- und Rimsulfuron. Die Crux dabei ist, dass Fuchsschwanz im Getreide oftmals mit einer ALS-Resistenz gegenüber diese Wirkstoffgruppe selektiert ist. Soweit es sich noch um eine metabolische Resistenz handelt, wirken die SHS im Mais aber oft noch ausreichend.


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Mittlerweile tritt allerdings auch eine ALS-Wirkortresistenz auf, welche die blattaktiven Gräserherbizide im Mais massiv beeinträchtigt. Eine Alternative könnte eine Wirkstoffkombination aus Tembotrione (Laudis) + TBA sein. Die Wirksicherheit ist allerdings begrenzt, wie Versuche zeigen. So „funktioniert“ diese Kombi nur bei günstiger Witterung und bei eher niedrigem Fuchsschwanzbesatz.


Eine zweite Alternative wäre der Einsatz von Cycloxydim, enthalten im Focus Ultra. Dies ist aber ausschließlich in speziellen Duo-Maissorten möglich. Zudem hängt die Wirksamkeit ebenfalls vom spezifischen Resistenzmuster der Fuchsschwanz-Population ab.


Nachhaltig und effektiv lässt sich das Problem nur über die Fruchtfolge und über Bodenbearbeitungsverfahren lösen. Wer z.B. nach der Vorfruchternte pflügt oder den Fuchsschwanzauflauf im Spätsommer mit Glyphosat behandelt, verringert den Druck von vorn-herein. Ein nachfolgender Anbau von Zwischenfrüchten und die Maisbestellung im Direktsaatverfahren verhindern den Auflauf von Ackerfuchsschwanz im Mais am besten.


Mehr resistente Hirsen:

Doch damit nicht genug. Ein zweites Resistenzproblem rollt bei Hirsearten auf uns zu. Weltweit ist bereits bei allen Hirse-arten, die auch in Deutschland vorkommen, Herbizidresistenz gegen ALS- und ACCase-Hemmer (HRAC: A + B) nachweisbar. In Deutschland ließ sich erstmals in 2012 eine Resistenz bei Hühnerhirse gegen den ALS-Hemmer Nicosulfuron (z.B. im Motivell) feststellen. Daher ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis sich dieses Problem stärker bemerkbar macht. In Resistenztests sind Verdachtsfälle, die eine oft hohe Resistenz gegen Mais-SHS in Form von Wirkortresistenz aufweisen, mittlerweile keine Seltenheit mehr.


Um Hirsen effektiv zu unterdrücken, reichen geänderte Fruchtfolgen oder Bodenbearbeitungskonzepte nicht aus. Das Kernziel lautet daher, bei Herbizideinsätzen einen möglichst geringen Selektionsdruck gegenüber herbizidresistenten Biotypen auszuüben. Das ist nur möglich, wenn man die Anwendungshäufigkeit von SHS gegen Hirsen begrenzt.


Ein pragmatisches Ziel ist es, im Mais nur bei maximal 50% der Hirsebehandlungen einen Wirkstoff aus der HRAC-Gruppe B zu verwenden. Als Alternativen stehen gräserwirksame Herbizide aus der Gruppe der Triketone (HRAC: F wie Mesotrione, Tembotrione) zur Verfügung. Einsätze auf Basis von Callisto, Laudis oder Maran kombiniert mit einem Bodenherbizid sind wichtig, um den Selektionsdruck der SHS zu reduzieren. Kombipräparate wie Elumis und Arigo sind dagegen eher ungünstig, weil sie keinen Wechsel des Wirkmechanismus von ALS-Hemmern und Triketonen zulassen.


Fazit: Für den Herbizideinsatz im Mais sind bei der Präparateauswahl und dem Wirkstoffeinsatz zwei wesentliche Ziele zu beherzigen: Die Selektion von herbizidresistenten Unkräutern so niedrig wie möglich halten und das Risiko für Gewässerbelastungen minimieren. Berücksichtigen Sie beide Zielsetzungen, um auch künftig die Unkräuter im Mais mit der verfügbaren Mittel-palette ausschalten zu können.

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