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„Schweine wachsen gleichmäßiger“

Lesezeit: 4 Minuten

Evert Hermeling setzt seit gut drei Jahren fertig vorfermentierte Nebenprodukte in der Mast ein. Die Ware wird pumpfertig per Lkw angeliefert. Die Schlachtpartien sind heute homogener.


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Die vier Mastställe von Evert Hermeling (28 Jahre) stehen gut fünf Kilometer von den Sauenställen entfernt. Rund 500 Zuchtsauen zählt der Betrieb aktuell. Da die meiste Arbeit im Sauenstall anfällt, legt der Landwirt großen Wert darauf, dass die Arbeit im Mast-bereich überschaubar bleibt. „Im Maststall muss es reibungslos laufen“, erklärt der junge Landwirt aus Ohne in der niedersächsischen Grafschaft Bentheim die betriebliche Situation.


Flüssiges Fermentfutter:

Evert Hermeling hat sich beim Bau der rund 3800 Mastplätze zum Beispiel bewusst für eine Flüssigfütterung ohne Schnickschnack entschieden. Die Anlage besteht aus zwei Anmischbehältern, einem Annahmetrichter für CCM und dem Fütterungscomputer. Zudem sind die Getreidelagerung und die Getreidemühle mit der Flüssigfütterungsanlage gekoppelt. Das fertige Futter wird per Stichleitung zu den Trögen gepumpt.


Da die knapp 11000 Mastschweine, die Hermeling jedes Jahr produziert, rund 3000 t Futter fressen, hat der Grafschafter Landwirt in den letzten Jahren immer mal wieder darüber nachgedacht, dass Mastfutter zu fermentieren. „Ich habe viele positive Stimmen zur Fermentierung gehört. Die hohen Investitionskosten und die aufwendige Technik haben mich aber letztlich davon abgehalten“, berichtet Hermeling.


So ganz aus den Augen verloren hat er das Thema aber nie. Vor gut drei Jahren machte ihn dann sein Futtermittelvertreter Thomas Stockel-Siepker auf das Produkt Pig SLK aufmerksam. Die vier darin enthaltenen Komponenten werden im Werk zusammengemischt, dann 24 bis 48 Stunden lang durchfermentiert und anschließend per Lkw zu den Landwirten gefahren. Bei der Auslieferung an die Betriebe liegt der pH-Wert im sauren Milieu zwischen 3,5 und 4.


Auf den Höfen wird das flüssige Futtermittel in der Regel in säurebeständigen GFK- oder Edelstahltanks gelagert. Da Evert Hermeling noch zwei je 50 m3 große GFK-Lagertanks neben der Futterküche stehen hatte, musste er nicht in zusätzliches Lagervolumen investieren. „Ich konnte die vorfermentierte Futterkomponente quasi ohne Investitionen von heute auf morgen einsetzen“, berichtet er zufrieden.


Hermeling mischt das Produkt durchgehend mit 10% in die Mastrationen ein. Der Rest der Futterration besteht aus Weizen, Gerste, Triticale, CCM und Mineralfutter.


Bessere Schlachtkörper:

Nach mittlerweile drei Jahren Erfahrung fällt es dem niedersächsischen Unternehmer nicht schwer, ein Urteil zu fällen. Fragt man ihn, ob die Entscheidung richtig war, vorfermentierte Nebenprodukte in die Futterplanung für die Mastschweine aufzunehmen, antwortet Evert Hermeling mit einem klaren „Ja“.


Doch wo genau sieht er die Vorteile? Der größte Pluspunkt ist aus seiner Sicht die Tatsache, dass das Futter dank des 10%igen Fermentanteils sehr homogen ist. Nach dem Ausdosieren fließt es im Trog sehr schnell und gleichmäßig auseinander. Und selbst nach längeren Standzeiten entmischt es sich im Trog nicht. „Seitdem wir diese Futtermischung einsetzen, sind die Schlachtkörper unserer Schweine viel homogener geworden, denn die Tiere bekommen alle identisches Futter“, beschreibt Hermeling seine positiven Erfahrungen.


Keine Kostenersparnis:

Ihn überzeugt auch die bessere Vitalität der Jungeber und Sauen im Maststall. Der Landwirt hat wenig mit Magen-Darm-Problemen bei seinen Mastschweinen zu kämpfen, und Salmonellen treten quasi gar nicht mehr auf. Der Betrieb ist in die Salmonellen-KategorieI eingestuft. Auch die biologischen Leistungen im Maststall stimmen. Die Tageszunahmen liegen bei 850 g, die Futterverwertung bei den Ebern bei 1:2,4 und bei den Sauen bei 1:2,6. Der Aufwand für den Tierarzt beträgt unter 1 € pro Mastschwein.


Keine Vorteile hat die Fütterungs-strategie in Bezug auf die Futterkosten. Die Mischung kostet derzeit rund 65€ pro Schwein. Damit liegt der Landwirt kostenmäßig sogar leicht über den Vergleichswerten anderer Mastbetriebe. „Dank der hygienischen und ernährungsphysiologischen Vorteile halte ich den Einsatz der Fermentkomponente aber für sinnvoll und angebracht. Und die Mehrkosten hole ich durch die wesentlich bessere Bewertung der Schlachtkörper wieder rein“, betont Evert Hermeling.-ar-

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