Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

Aus dem Heft

Volle Kontrolle

Lesezeit: 8 Minuten

Arbeitszeit, Betriebsabläufe, Dokumentation, Kostenkontrolle – all das will Agrarmonitor von Betriko ermöglichen. Wir haben uns das Programm angesehen.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Keine Frage – Dokumentation liegt gezwungenermaßen im Trend. Die angebotenen Lösungen gehen von der kleinen Ackerschlagkartei für die Grundanforderungen bis zum kompletten Betriebsmanagementsystem. Agrarmonitor von Betriko ist im Profi-Segment unterwegs und auf größere Betriebe zugeschnitten, die auch Arbeitszeiterfassung und automatisierte Rechnungsstellung realisieren wollen. Außerdem bietet Agrarmonitor vielfältige Auswertungsmöglichkeiten. Das Programm arbeitet zur Erfassung mit Tablets auf den Maschinen und für die Mitarbeiter. Der Chef oder Disponent arbeitet auf einer Online-Plattform am PC im Büro.


Ein Anwendungsbeispiel:

Der Mitarbeiter Franz Werker beginnt seinen Arbeitstag mit der Anmeldung in der App auf dem Tablet. Ab diesem Zeitpunkt wird die Arbeitszeit zur Abrechnung erfasst. Gleichzeitig bucht Werker eine Tätigkeit. Ist er zum Beispiel gerade in der Werkstatt mit der Wartung des Fendt 820 beschäftigt, wählt er den Arbeitsbereich „Werkstatt“ und kann in der weiteren Untergliederung die konkrete Maschine auswählen und zwischen Wartung und Reparatur unterscheiden. Durch die schnelle Nutzerführung am Tablet ist das Ganze in wenigen Sekunden erledigt.


Während Franz Werker die Wartung durchführt, sitzt sein Chef Hugo Boss im Büro. Auf der Online-Plattform von Agrarmonitor, die auf seinem PC läuft, sieht er, dass Franz Werker gerade seine Arbeit begonnen hat und in der Werkstatt den 820er wartet.


Die Übersichtsseite zeigt auf einen Blick, wer gerade was macht. Die Wartung sollte eigentlich in einer Stunde erledigt sein, dann muss der Mitarbeiter gleich mit der Spritze los. Hugo Boss legt im Dispositionsbereich von Agrarmonitor einen Auftrag an. Er kombiniert dazu Franz Werker mit dem 820er-Fendt und der Amazone-Anhängespritze.


Auftragsplanung:

Auf den Flächen „Esch“, „am Berg“ und „hinter der Weide“ sollen zur Abschlussbehandlung 1,5 l/ha Osiris und 0,5 l/ha Prosaro mit 250 Litern Wasser ausgebracht werden. Agrarmonitor zeigt an, dass von beiden Mitteln noch jeweils 150 l im Pflanzenschutzmittelraum sein sollten. Der Auftrag ist damit komplett und geht online. Auch für Flächen, die der Betrieb Boss im Lohn bewirtschaftet, steht eine PS-Maßnahme an. Hugo Boss stellt auch diesen Auftrag ein.


Franz Werker ist mit der Wartung durch. Dabei hat er 12 Liter Motoröl verbraucht, was er nun in der App zu seiner Tätigkeit einträgt. Der Lagerbestand im System verringert sich dadurch. Werker stellt bei seiner Eintragung fest, dass ein neuer Auftrag für ihn eingegangen ist. Er wechselt seine Tätigkeit in der App zur Bearbeitung des Auftrags, gibt die Betriebsstunden des Schleppers ein, tankt auf und beginnt, die Spritze zu füllen.


Da er erst seit zwei Monaten im Betrieb ist, kennt er die Flächen noch nicht so genau. Agrarmonitor zeigt ihm die Umrisse in einer (Luftbild-)Karte an und hält auch eine Routenführung bereit. Nachdem Werker die Spritze befüllt hat, setzt er den Status des Auftrags auf „Anfahrt“ und macht sich auf den Weg zur ersten Fläche. Dort angekommen, ändert er den Status auf „Arbeit“ und beginnt mit der Ausbringung.


Hugo Boss kontrolliert im Büro derweil die Lagerbestände. Der Vorrat an Motoröl in der Werkstatt geht zu Ende, er bestellt ein neues Fass. Die Rechnung der Fachwerkstatt für die letzte Reparatur des Fendt ist eingetroffen. Boss gibt den Betrag in Agrarmonitor ein und ordnet ihn dem Schlepper zu. Bei dieser Gelegenheit sieht er sich die Kostenaufstellung für den 820er genauer an. 3 765,34 € sind dieses Jahr schon für die Maschine aufgelaufen. Rund 1 200 € sind Lohnkosten seiner eigenen Leute bei der Reparatur, dazu kommen Teile und zugekaufte Fremdleistungen der Landmaschinenwerkstatt. Vielleicht sollte er den Schlepper langsam austauschen.


Lohnarbeiten:

Franz Werker hat den ersten Auftrag abgeschlossen, trägt die bearbeitete Fläche des Hektarzählers der Spritze in Agrarmonitor ein und wechselt zur Lohnarbeit für den Kunden. Den ersten Auftrag schließt er dabei am Tablet „ohne Abfahrt“, da er direkt ab Feld mit der Anfahrt zum neuen Auftrag beginnt. Nach einiger Zeit hat er auch die Lohnarbeit fast abgeschlossen, als der Kunde kommt und ihn auf eine weitere Fläche hinweist.


Diese ist noch nicht im System. Werker erweitert den Auftrag und markiert die Fläche in der Kartenansicht am Tablet. Die Größe wird angezeigt. Nachdem auch diese Fläche erledigt ist, beginnt die „Abfahrt“ zurück zum Betrieb. Dort angekommen, tankt Werker noch einmal voll, gibt den Diesel-Zählerstand und die Betriebsstunden des Fendt in die Agrarmonitor-App ein und meldet sich ab. Er hat für heute Feierabend.


Hugo Boss ist abends noch einmal im Büro. Er sieht, dass Werker zwei Aufträge abgeschlossen hat. Für die Lohnarbeit erstellt er mit Agrarmonitor aus dem Auftrag eine Rechnung. Die verbrauchten Mittelmengen hat das Programm auf der Grundlage der Fläche bereits ermittelt. Der Dieselverbrauch ist durch das Tanken bekannt. Die Software teilt ihn nach der jeweiligen Arbeitszeit auf die Aufträge auf. Nach wenigen Klicks liegt die Rechnung auf dem Tisch und ist fertig zum Verschicken. Agrarmonitor führt sie jetzt als offenen Posten, bis der Zahlungseingang bestätigt ist. Jetzt macht auch Hugo Boss Feierabend.


Sehr detailliert:

Der von uns konstruierte Ablauf gibt einen Einblick in die Funktionen von Agrarmonitor. Das Programm ist in der Lage, beliebig viele Mitarbeiter, Maschinen, Betriebe, Kunden, Flächen, und Lager zu verwalten. Die Tiefe der Auswertung bestimmt der Betrieb dabei selbst. Die An- und Abfahrt muss zum Beispiel nicht zwangsläufig erfasst werden. Allerdings spielt das Programm seine Stärken erst richtig aus, wenn man es möglichst detailreich nutzt. Gerade in Ernteketten ist es zum Beispiel sinnvoll, Wartezeiten auch als solche zu kennzeichnen. Nur so lässt sich später Optimierungspotenzial erkennen.


Projekt-Funktion:

In Agrarmonitor lassen sich über die Projekt-Funktion auch außergewöhnliche Ereignisse abbilden. Bei einem Stallbau kann man zum Beispiel dazu ein Projekt anlegen und Aufträge zuweisen. Mitarbeiter können sich dann mit ihrer Arbeitszeit am Projekt anmelden, wenn sie zum Beispiel an dem neuen Stall arbeiten. Auch Fremdrechnungen lassen sich zuordnen. Am Ende steht ein sehr genauer Überblick über die Kosten des Neubaus inklusive der Lohnkosten für eigenes Personal. Das kann als Entscheidungsgrundlage für zukünftige Investitionen dienen. Die Projekt-Funktion kann aber auch genutzt werden, um zum Beispiel die Kosten der Feldrandpflege zu ermitteln.


Klassische Schlagkartei-Funktionen gibt es auch. Es sind Auswertungen zum Arbeitszeitbedarf, zum Nährstoff­einsatz, zum PSM-Aufwand, zu Wirkstoffmengen und zu nahezu allen weiteren Faktoren möglich. Hier bietet das Programm eine große Kombinationsvielfalt. Agrarmonitor bietet mehrere Schnittstellen. Ausgangsrechnungen können in verschiedenen Formaten an die Buchführung übergeben werden. Außerdem lässt sich eine Brückenwaage einbinden. Die Gewichte werden auf dem Tablet angezeigt und können einem Auftrag zugeordnet werden. Anbindungen von Schlepper- oder Isobusterminals sind dagegen nicht vorgesehen. Alles läuft über das Tablet.


Zur Nutzung des Tablets sind unterschiedliche Strategien denkbar. Fallen auf dem Hof viele Arbeiten an, ist es sinnvoll, ein oder mehrere Tablets an „verkehrsgünstigen“ Punkten anzubringen, etwa in der Werkstatt, im Aufenthaltsraum der Mitarbeiter oder im Vorraum eines Stalls. Beim Wechsel der Tätigkeit sollte ein Tablet schnell in Reichweite sein, damit auch eine Buchung erfolgt.


Auf Fahrzeugen lassen sich iPad und Co. entweder fest installieren oder jeder Mitarbeiter erhält bei Arbeitsbeginn ein Gerät und nimmt es mit auf den Traktor oder den Häcksler. Dass Mitarbeiter eigene Geräte nutzen, empfiehlt Betriko ausdrücklich nicht. Immerhin dient die An- und Abmeldung auch als Grundlage für die Arbeitszeit und damit für die Abrechnung. Die Mitarbeiter sollten sich deshalb erst anmelden können, wenn sie wirklich auf dem Betrieb sind und ihre Arbeit aufnehmen.


Der Hersteller bietet neben der Software auch Komplettpakete für die Betriebserstausstattung an. Darin ist dann auch eine individuelle Anzahl Tablets enthalten. Wer hier sparen will, kann auch auf Gebrauchtgeräte umschwenken. Ein älteres iPad erfüllt vielleicht nicht mehr die aktuellsten Anforderungen an die Bildschärfe, als Zeiterfassungs-Terminal in der Werkstatt kann es aber noch gute Dienste leisten.


Immer komplett:

Agrarmonitor kommt immer als Komplettpaket, ist aber in Module aufgeteilt. Möchte man zum Beispiel zunächst ohne Lager- und Lohnbuchhaltung starten, kann man diese Module abwählen. Dadurch wird die Bedienung an einigen Stellen schlanker. Später lassen sich die deaktivierten Module auch wieder zuschalten.


Die Benutzeroberfläche auf den Tablets ist einfach gehalten und intuitiv. In der webbasierten Büro-Oberfläche wird es schon komplexer, da der Funktionsumfang hier sehr groß ist. Das Programm ist jedoch gut gegliedert und richtet sich an den regelmäßigen Nutzer. Nach einer Einarbeitungszeit dürfte die Bedienung kein Problem sein. Auch Bereiche, die man nicht allzu oft braucht, liegen nicht versteckt im Programm. Die Bedienungs-Logik ist durchgängig.


Agrarmonitor bietet vielfältige Auswertungsmöglichkeiten. Dazu müssen aber die Buchungen von allen Mitarbeitern diszipliniert durchgeführt und kontrolliert werden. Andernfalls passt die Datengrundlage nicht.


Die vielen Möglichkeiten haben auch ihren Preis. Agrarmonitor kostet pro Jahr 2 900 €. Dazu kommen 24 € pro Tablet und Monat. Frank Berning

Die Redaktion empfiehlt

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.