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Wie gesund sind Hochleistungskühe?

Lesezeit: 3 Minuten

10000 kg-Kühe werden oft als „Turbokühe“ und krankheitsanfällig abgestempelt. Ob das stimmt, zeigt eine Studie mit über 100000 Kühen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Ein Bericht von Nadine Kunz, Universität Gießen.


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Hochleistungskühen hängt oft das Klischee an, häufig krank zu sein und nicht alt zu werden. Besonders in Tierschutzdebatten bringen Kritiker das gerne als Argument hervor. Doch es gibt Untersuchungen, die das Gegenteil zeigen und ein anderes Licht auf Hochleistungskühe werfen.


In einer wissenschaftlichen Arbeit der Justus-Liebig-Universität Gießen wurden in den Jahren 2012 bis 2015 Daten von über 100000 Kühen in 8000 rheinland-pfälzischen und saarländischen Betrieben ausgewertet. Untersucht wurden u.a. Abkalberate, Rast- und Güstzeit, Zellzahl, Abgänge und Totgeburtenrate bzw. Kälberverluste und Leistungsparameter. Die Daten wurden nach Herdengrößen- und Leistungen eingeteilt.


Ergebnisse:

Dabei zeigte sich, dass die Abkalberate (Übersicht 1) in Betrieben mit den höchsten Leistungen am höchsten lag. Während Leistungsklassen ab 10000 kg bei einer Abkalberate von rund 76% lagen, wiesen Leistungsklassen mit 5000 kg oder weniger eine Abkalberate von etwa 70% auf.


Die Kälberverluste und Totgeburtenrate (Übersicht 2) liegen in Betrieben mit höheren Milchleistungen trotz der hohen Abkalberate niedriger als in Betrieben mit niedrigerer Leistung. Bei Leistungen ab 10000 kg beträgt sie rund 6,5%, während sie bei Leistungen kleiner oder gleich 5000 kg mit rund 8,25% am höchsten lag.


Auch die Merzungsrate zeigte einen ähnlichen Trend: Sie lag bei Kühen, die zwischen 5001 und 9000 kg Milch gaben, am höchsten (ca. 42,5%) und bei Leistungen ab 10000 kg Milch am niedrigsten (39,0%) (Übersicht 1).


Insbesondere in den Gesundheitsparametern wiesen die Betriebe mit einer hohen Herdenleistung deutlich bessere Ergebnisse auf. So zeigte sich, dass die durchschnittliche Zellzahl in Betrieben mit einer Leistung ab 10000 kg Milch um über 100000 Zellen pro ml Milch niedriger lag als in Betrieben mit einer Leistung von kleiner oder gleich 5000 kg Milch (Übersicht 2).


Darüber hinaus wurden auch Zusammenhänge zur Herdengröße untersucht. Dabei erwies sich, dass größere Betriebe ein niedrigeres Erstkalbealter erzielten: 28,8 Monate bei einer Herdengröße ab 151 Kühen gegenüber 31,1 Monate bei einer Herdengröße bis einschließlich 60 Kühe. Zudem wiesen sie mit 142 Tagen eine geringere Güstzeit und mit 108 Tagen eine geringere Rastzeit auf (gegenüber 151 und 111 Tagen).


Frage des Managements:

Die Untersuchung zeigte, dass auf großen Milchviehbetrieben und solchen mit hohen Durchschnittsleistungen die Kühe gesünder sind, eine bessere Fruchtbarkeit haben, höhere Leistungen erreichen und mindestens genauso alt oder gar älter werden als in kleineren Betrieben und in Betrieben mit niedrigeren Leistungen. Aber warum ist das so? Die Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, sondern hängt von Faktoren wie z.B. Haltung, Management, Fütterung und Genetik ab.


Jedoch lässt sich sagen, dass auf Betrieben mit höheren Leistungen und „guten“ Gesundheits- und Fruchtbarkeitskennzahlen das Management stimmt und die Tiere optimal betreut und versorgt werden. Sonst wären solche Zahlen kaum realisierbar. -pei-

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