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„Wir sind Vorreiter der Energiewende“

Lesezeit: 2 Minuten

Schleswig-Holsteins Energiewendeminister Robert Habeck erklärt Erfolgsrezepte und Herausforderungen für die Energiewende.


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Schleswig-Holstein hat im Jahr 2015 mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt, als im Land verbraucht wurde. Ist die Energiewende für Sie geschafft?


Habeck: Nein, noch lange nicht. Denn wir müssen die Energiewende auch in anderen Bereichen wie Wärme und Verkehr schaffen.


Sie haben den Netzausbau beschleunigt. Was ist Ihr Erfolgsrezept?


Habeck: Wir haben dafür auf das vorgeschaltete formale Raumordnungsverfahren verzichtet. Dafür haben wir die Bürger von Anfang an einbezogen. Wir haben in Gaststätten vor Ort die Trassenführung erläutert und Anregungen aufgenommen. So konnten wir die Leitungen möglichst konfliktfrei planen.


Trotzdem sind bei Ihnen im Jahr 2015 rund 3 Mrd. Kilowattstunden Strom nicht produziert worden, weil die Anlagen abgeschaltet wurden.


Habeck: Ja, das war deutlich mehr als im Vergleich zu 2014. Strom aus regenerativen Anlagen abzuschalten ist absurd, wenn stattdessen Kohle- und Atomstrom die Netze verstopfen. Aber die Situation wird sich zumindest für Schleswig-Holstein etwas entspannen, weil wir hier mit dem Netzausbau stark vorankommen und ihn an der Westküste wahrscheinlich Ende 2018 abschließen können. Außerdem wollen wir Industrie und Wärmelieferanten unterstützen, dass sie günstigen Strom in Spitzenzeiten nutzen.


Aber ist das nötig, wenn Sie jetzt die Stromtrassen ausbauen?


Habeck:. Ja, wir legen die Netze ja nicht auf die maximal mögliche Höchstlast aus. Zudem rechnen wir noch mit einem deutlichen Ausbau der Windenergie. An bestimmten Tagen mit wenig Abnahme und viel Wind wird es immer eine zeitweilige Überlast im Netz geben. Zudem ist ungewiss, wann der Netzausbau wirklich fertig sein wird, da er in den Ländern weiter südlich bisher kaum vorankommt. So hat sich z.B. Bayern ja lange gegen die Stromleitung „Südlink“, mit der der Strom von Norddeutschland gen Süden transportiert werden soll, gewehrt. Die Verzögerungen sind die Folge.


Wie bewerten Sie dieses? Ein Rückschlag für die Energiewende?


Habeck: Die Länder schaden sich damit in erster Linie selbst. Denn Bayern und Baden-Württemberg haben keine Chance, sich selbst vollständig regenerativ zu versorgen. Südlink ist also eine Hilfe für die Energieversorgung in Süddeutschland. Wenn Bayern nach Abschalten der Atomkraftwerke auf Erdgaskraftwerke setzt, wird es mittelfristig zwei Tarifzonen in Deutschland geben: Günstige Strompreise dank Windenergie im Norden, teure Strompreise im Süden. -neu -

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