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„Junge Lehrer sind motivierter“

Lesezeit: 4 Minuten

Was kann die Berufsschule leisten? Wo ist sie gut, wo muss sie besser werden? Lesen Sie unsere Diskussion zwischen einem Lehrer, einer Auszubildenden und einem Ausbilder.


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Ein guter Unterricht steht und fällt mit dem Lehrer. Viele Azubis bemängeln fehlende Motivation und Praxisnähe der Lehrer. Zu rechtPapke: Ich hatte auch Lehrer, die nur Dienst nach Vorschrift machen. Die helfen nicht weiter. Es gibt aber auch viele, vor allem jüngere Lehrer, die Spaß an ihrer Arbeit haben und motiviert sind.Lichte: Jeder Lehrer versucht auf unterschiedliche Art und Weise, den Schülern etwas beizubringen. Viele ältere Kollegen setzen dabei fast nur auf Frontalunterricht, weil sie das so gelernt haben. Das gilt aber längst nicht für alle. Heute versuchen wir, den Schülern ein Problem zu stellen, das sie selbstständig lösen müssen. In den kommenden Jahren werden viele neue Kollegen kommen. Das wird auch im Unterricht für frischen Wind sorgen.Munzel: Das stimmt. Ich hatte in meiner Schulzeit auch nur Frontalunterricht. Heute wird an der Schule viel mehr das vermittelt, was in der Landwirtschaft wirklich passiert. Trotzdem muss man auf die Lehrer zugehen, wenn der Unterricht dem Stand der Technik hinterherhinkt. Die Ausbildungsbetriebe müssen sich mehr für die Berufsschulen öffnen, um neue Verfahren, wie automatisches Melken und Füttern, den Lehrern und damit auch den Schülern näher zu bringen. Gerade beim Thema Melktechnik vermisse ich manchmal die Bereitschaft der Lehrer, auf die Betriebe zu kommen und sich die aktuellen Verfahren selbst anzusehen. Vielleicht fehlt ihnen dafür aber auch oft die Zeit.Lichte: Ja, die begrenzte Zeit ist ein Thema. Aber wir fahren so oft wie möglich auf Betriebe und zu Messen. Für uns Lehrer ist es heute viel leichter, sich auf dem aktuellen Stand zu halten. Um mich z. B. über die Schlitztechnik zu informieren, muss ich mich ja nur an den Computer setzen. Viele Azubis und Ausbilder fordern, auch neue Betriebszweige wie Biogas oder Nischen wie Ökolandbau intensiv zu unterrichten. Geht das überhauptLichte: Der Lehrplan setzt da enge Grenzen. Aber wir versuchen, solche Themen so gut wie möglich in den Unterricht einzuflechten. Die Vermittlung landwirtschaftlicher Grundlagen hat aber Priorität! Wer später mal einen Biogas- oder Ökobetrieb leiten möchte, der muss auch bereit sein, sich in diesen Bereichen selbstständig fortzubilden. Das kann die Berufsschule so nicht leisten!Munzel: Wenn man in acht Wochenstunden noch neue Fächer reinquetscht, bleiben die Grundlagen auf der Strecke! Es ist wichtiger, den Schülern grundsätzlich beizubringen, in welcher Form Stickstoff und Phosphor pflanzenverfügbar sind. Ob man dabei Mineraldünger, Wirtschaftsdünger oder Leguminosen einsetzt, ist da erst mal nebensächlich. Die Grundlagen gelten für Bio-Betriebe genauso wie für die konventionellen.Papke: Das sehe ich auch so. Mir wurde sicher nicht immer der neueste Stand der Technik vermittelt. Aber ich hatte wenigstens eine gute Diskussionsgrundlage. Darauf konnte ich aufbauen und mit meinem Ausbilder besprechen, warum er manche Dinge bei der Rationsberechnung oder Melktechnik anders macht. Hier ist einfach die Eigeninitiative der Azubis gefragt. Man muss wissen, was man wissen will!Munzel: Deshalb ist der neue pädagogische Ansatz der Berufsschulen so wichtig! Wer gelernt hat, sich Problemlösungen selbstständig zu erarbeiten, der kommt auch später auf dem Betrieb damit klar.Die Berufsschulen sind also für die Zukunft gut aufgestelltPapke: Das habe ich jedenfalls so erlebt. Die Berufsschule hat mir sehr weitergeholfen und richtig Spaß gemacht! Einzelne Schwachstellen können mich da nicht von meinem Urteil abbringen. Mit der Praxisnähe war ich sehr zufrieden, sowohl der schuleigene Ackerschlag als auch die häufigen Exkursionen auf umliegende Betriebe festigten die frisch gelernte Theorie. Munzel: Die Berufsschule ist seit meiner Lehrzeit viel besser geworden! Heute sind die Inhalte viel konformer mit dem, was auf den Betrieben tatsächlich passiert. Und unabhängig von der Generation der Lehrer stimmt bei allen die Einstellung: Sie wollen die Schüler wirklich fit machen für den Beruf des Landwirts und ihnen etwas Sinnvolles mit auf den Lebensweg geben.Lichte: Die Agrar-Berufsschule ist übrigens auch bei den Lehrern ein beliebter Arbeitsplatz. Die jungen Landwirte bringen schon von zu Hause positive Werte wie Engagement, Disziplin und Leistungsbereitschaft mit. Das erleichtert unsere Arbeit enorm!

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