Im Kerngebiet der Kälbermast im Nordwesten Deutschlands gibt es noch etwa 300 Kälbermäster, die oft in Vertragsmast arbeiten. Sie mästen rund 320000 Kälber im Jahr. Das entspricht einem Selbstversorgungsgrad von 50%. Die andere Hälfte des Kalbfleisches stammt meist aus den Niederlanden. Die Branche hat einen harten Strukturwandel hinter sich. Übrig geblieben sind fast nur Betriebe mit mindestens 500 Mastplätzen.
Etwa drei Viertel der deutschen Kälbermäster sind durch die Kontrollgemeinschaft Deutsches Kalbfleisch (KDK) zertifiziert. Mäster und Schlachtbetriebe gründeten die KDK 1998, um das Image von Kalbfleisch zu verbessern. Dazu gehören z.B. freiwillige Kontrollen auf Rückstände von unerlaubten Wachstumsförderern und Hormonen. Aktuell versuchen die Vermarkter mit garantiert deutscher Herkunft beim Verbraucher zu punkten. Mit 3xD bzw. 4xD garantieren die Unternehmen, dass die Kälber in Deutschland geboren, aufgezogen und geschlachtet bzw. auch zerlegt wurden.