70 PS-Schlepper
Sie sind schlicht, mechanisch und vor allem günstig. Können diese einfachen Hofschlepper den voll ausgestatteten Allroundern das Wasser reichen? Unser Test gibt die Antwort.
Nicht jeder will einen stufenlosen Antrieb oder eine vollautomatische Lastschaltung. Ganz zu schweigen von einer elektronischen Motorsteuerung. Viele Praktiker suchen in der Klasse unter 100 PS einen einfachen, mechanischen Schlepper für die weniger anspruchsvollen Arbeiten. Die meisten dieser Traktoren laufen auf Grünland- und Gemischtbetrieben. Nebenerwerbsbetriebe nutzen sie auch als Universalschlepper.
70 PS ab 30 000 €
Eine wichtige Rolle spielt in dieser Klasse der Preis. Die von uns getesteten Schlepper leisten um die 70 PS und stehen ab 30 000 € plus Mehrwertsteuer in den Listen der Hersteller. Das ist nicht gerade viel für einen neuen Schlepper – so mancher Premium-Gebrauchte in dieser Leistungsklasse hat 4 000 Stunden auf der Uhr und kostet das gleiche. Wir wollten also wissen, was die günstigen Schlepper leisten und haben diese drei Kandidaten zusammen mit unseren internationalen Kollegen in Holland getestet:
Case IH JX 70
Kioti FX 751
Zetor Proxima 85
Zugegeben: In der Schlepperbundesliga spielen diese drei nicht gerade um die Meisterschaft. Doch Angst vorm Abstieg brauchen sie auch nicht zu haben. Im Gegenteil: Die Motoren erfüllen alle die für diese Klasse gültige Abgasnorm (Tier 3a) und auch auf einen gewissen Kabinen- und Bedienkomfort muss man bei ihnen nicht verzichten.
Der JX stammt aus dem Case IH-Werk im italienischen Jesi. Die Baureihe umfasst fünf Modelle von 60 bis 95 PS und ist das meist verkaufte Model von Case. Der Proxima von Zetor war mit angegebenen 82 PS der stärkste Schlepper im Test. Insgesamt komplettieren vier Modelle von 65 bis 95 PS die Baureihe der Tschechen. Beim FX 751 von Kioti handelte es sich um einen Prototypen, den der niederländische Importeur zum Test lieferte. Das Modell kommt in Deutschland so nicht auf den Markt. Kioti bietet ab diesem Jahr zwei neue Modelle mit 72 bzw. 90 PS. Die beiden DX-Modelle liegen mit deutlich mehr Ausstattung eine Klasse oberhalb des getesteten FX und haben unter anderem ein höheres Gewicht und mehr Hydraulikleistung.
Wir haben die Schlepper beim Mähen, Kreiseln und Schwaden sowie beim Transport und beim Grubbern eingesetzt.
Jan-Martin Küper