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Ukrainekonflikt beeinflusst auch deutsche Rinderhalter

Lesezeit: 3 Minuten

Der Krieg gegen die Ukraine wirft die Agrarmärkte durcheinander. Was bedeutet das für den Milchmarkt, die Rinderfütterung oder Rinderexporte?

Milchmarkt

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Die Auswirkungen auf den deutschen Milchmarkt lassen sich bisher nur schwer abschätzen. Seit dem im August 2014 ausgesprochenen Embargo für Milch- und Milchprodukte hat zum Beispiel der russische Exportmarkt für Deutschland nur noch wenig Bedeutung. „Auch die Ukraine war ein kleinerer Handelspartner für deutsche Milch- und Molkereiprodukte“, erklärt Dr. Björn Börgermann vom Milchindustrie-Verband (MIV). Es seien nur geringe Mengen an Käse eher im Hochpreissegment in die Ukraine gegangen. Ob die Exporte auch jetzt noch stattfinden, ließe sich nicht beantworten. „Dem Vernehmen nach wird in der Ukraine aktuell nur rund die Hälfte der Milch abgeholt, weil in den Molkereien Logistik und Arbeitskräfte fehlen, Landwirte ihre Tierbestände zurückfahren oder ihre Milch direkt an den Verbraucher abgeben“, erklärt Börgermann. Der Importbedarf der Ukraine könnte also in Zukunft steigen. „Allerdings lässt sich das aktuell nur schwer abschätzen“, so der MIV-Sprecher. Relevanter für die Milcherzeuger seien die massiven Auswirkungen auf den Markt für Futtermittel, Dünger und Energie.

Futterkosten

Denn die Preise für Getreide, Raps und Soja schießen in die Höhe oder die Ware ist nicht lieferbar. Die Lage ändert sich täglich.

Viele Rinderhalter profitieren von guten Grundfuttervorräten. Kritisch könnte für Milchviehhalter aber GVO-freies Eiweißfutter werden, berichtet Florian Kröger von der Raiffeisen Ems-Vechte: „Milcherzeuger sollten ihre Rationen prüfen und die Grenzkosten kalkulieren, um zu entscheiden: Zahlt sich das Ergänzungsfutter noch durch ein höheres Milchgeld aus oder ist es rentabler, auf Milchleistung zu verzichten“

Zudem sollte die Ration noch besser an die Leistung angepasst sein, sagt Prof. Olaf Steinhöfel vom Sächsischen Landesamt (SMUL): „Die meisten Rinderhalter füttern zu viel zusätzliches Protein, dabei sollte das Grundfutter mind. 60% des Futterproteins liefern.“ Zudem sollten Futterverluste vermieden und Reserven besser genutzt werden. Auch die anstehende Grünlandernte stehe unter dem Ziel möglichst hoher Qualitäten und Proteinerträge. Trotz hoher Preise sollte deshalb auf den Dünger nicht verzichtet werden.

Zuchtviehexporte

Russland hat 2021 knapp 15000 Rinder importiert. Die Ukraine hat den Import deutscher Tiere wegen des Blauzungenvirus verboten. Russland liegt auf der Transportroute für weitere Nationen. Bei Redaktionsschluss (15. März) besteht jedoch ein Transportverbot nach und durch Russland.

Für Exporteur Uwe Lindena machen beispielsweise die Kunden in Usbekistan und Kasachstan etwa 25% seines Umsatzes aus. „Ich habe den Auftrag, Rinder nach Kasachstan zu liefern und das Geld per Vorkasse erhalten, kann die Tiere aber nicht exportieren“, so Lindena. Die Umsatzeinbußen versucht er nun in anderen Märkten aufzufangen.

Große Effekte auf den deutschen Zuchtviehmarkt erwartet Dr. Jens Baltissen vom BRS allerdings nicht, denn die europäische Nachfrage sei hoch. Je nach Kapazität könnten Betriebe, die vorrangig tragende Rinder exportieren, diese als abgekalbte Färsen im Inland vermarkten. „Das Preisniveau auf den Auktionen ist hoch“, so Baltissen.

Mehr zum Thema ab S.16

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