Maisstroh und Stoppeln gilt es bestmöglich zu zerkleinern und vor der Bestellung sauber unterzupflügen. Im Hinblick auf den Boden- und Erosionsschutz in Hanglagen ist das Pflügen jedoch nicht optimal. Deshalb haben wir untersucht, wie eine unterschiedlich intensive Zerkleinerung des Maisstrohs im Zusammenspiel mit verschiedenen Bodenbearbeitungsverfahren das Risiko einer Fusariuminfektion bei Weizen beeinflusst.
Strohmenge entscheidend:
Erwartungsgemäß war der Zerkleinerungsgrad des Maisstrohs sehr stark abhängig von der Menge (bis 170dt TM/ha) sowie von der Gerätetechnik. Bezüglich der Einarbeitung hatte das Bestellverfahren einen zusätzlichen Einfluss.Die intensive Zerkleinerung mit Schlegelmulcher ohne niedergefahrene Stoppeln („Mulcher integriert“) führte zu den niedrigsten DON-Werten (Übers. 1). Wurden Reihen beim Drusch und beim Mulchen niedergefahren („Mulcher extra“), stieg das Infektionspotenzial. Es war am höchsten beim ausschließlichen Einsatz des Unterflurhäckslers am Pflücker („nur Unterflur“).
Wie erwartet beeinflussten die Bodenbearbeitungs- und Bestellvarianten das Infektionspotenzial sowie die DON-Gehalte im Winterweizen signifikant. Bei der Variante „Pflug“ war der Mykotoxingehalt am geringsten, bei „Mulchsaat extensiv“ am höchsten. Die absolute Höhe der Werte darf man aber nicht überbewerten, da auf Maßnahmen wie Sortenwahl oder Pflanzenschutz verzichtet wurde.
Als Fazit gilt: Die Weizenbestellung mit intensiver Maisstroh-Zerkleinerung und Pflugfurche bietet den größten Schutz vor einer Fusariuminfektion. Zu beachten ist dabei allerdings, dass mit dem Pflug das Stroh später mehr oder weniger unverrottet wieder an die Oberfläche gelangen kann.
In Erosionslagen muss die pfluglose, mulchende Bestellung mit intensiver Strohzerkleinerung und gleichmäßiger Einmischung in den Boden verbunden werden. Zudem sind hier wenig anfällige Sorten und gezielter Pflanzenschutz unverzichtbar. Dr. Markus Demmel