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K und P: Ist weniger mehr?

Gilt es die Grunddüngung im Grünland zu überdenken? Hier die Ergebnisse der Boden- und Pflanzenuntersuchungen des Dauer-Ringversuches sowie der sich daraus ergebene Mindestnährstoffbedarf.

Lesezeit: 4 Minuten

Gilt es die Grunddüngung im Grünland zu überdenken? Hier die Ergebnisse der Boden- und Pflanzenuntersuchungen des Dauer-Ringversuches sowie der sich daraus ergebene Mindestnährstoffbedarf.

Auf vielen Standorten ist es wichtiger, regelmäßig Kalium und Phosphor zu düngen als die Bodengehaltsklasse C anzustreben und in dieser nach Pflanzenentzug zu düngen. Das zeigen langjährige Versuche aus Ostdeutschland. Dieser Dauer-Ringversuch befindet sich auf 8 typischen Dauergrünlandstandorten (wie z.B. Niedermoor, Aue, Muschelkalk). Auf jedem Standort gibt es je einen K- und P-Versuch.


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Kaliumdüngung


Im K-Versuch düngte man bestandsangepasst Stickstoff optimal (auf Niedermoor ohne N-Düngung) und Phosphor entzugsorientiert. Die K-Gabe differenzierte man in diese vier Stufen: ohne, 70% des Entzuges (0,7*E), Entzugsdüngung (1,0*E) und 130% des Entzuges (1,3*E). Es zeigten sich dabei je nach Standort und Düngegabe deutliche Unterschiede in den K-Gehalten im Boden und in den Pflanzen (siehe Übersicht 1).


Übersicht 1: So wirkt die K-Düngung auf Boden und Pflanze (16 Versuchsjahre)


DüngungsvarianteK im BodenVersuchsjahrK in der PflanzeMittel 16 Jahre
1.16.1.16.1. AWJahr
(mg/ 100 g B.)(GHK)(g/ kg TM)
Niedermoor
ohne K124CA98
0,7*E5A1916
1,0*E8B2220
1,3*E14C2423
Elbaue
ohne K134DB2121
0,7*E5B2927
1,0*E7B3129
1,3*E17D3230
Werraaue
ohne K55BB1312
0,7*E6B2624
1,0*E9B2926
1,3*E12C3330
Muschelkalk
ohne K189DB2019
0,7*E13C2724
1,0*E24D2927
1,3*E35E3128
Harz
ohne K106CB1513
0,7*E7B2522
1,0*E7B3026
1,3*E8C3128
Vogtland
ohne K127CB1512
0,7*E7B2520
1,0*E12C2723
1,3*E11C3027
Erzgebirge
ohne K126CB1815
0,7*E9B2624
1,0*E12C2826
1,3*E23D3029
Thüringer Schiefergebirge
ohne K63BA97
0,7*E4A2116
1,0*E6B2419
1,3*E8B2823
E = Entzugsdüngunggrün = optimale Boden- bzw. Pflanzenversorgung





Mehrjährige und mehrortige Untersuchungen auf ertragreichen Weidelgras-Weißklee-Weiden bestätigen die Ergebnisse der Dauerversuche (Übersicht 2). Auf den drei optimal mit Kalium versorgten, ertragreichen Standorten ermittelte man mit reduzierter K-Entzugsdüngung (0,7*E) einen hohen K-Gehalt in der Pflanze von deutlich über 20 g K/kg TM. Jedoch ist das mit hohen negativen K-Bilanzen verbunden.


Übersicht 2:                K-Düngung auf hochproduktiven Weidelgras-Weißklee-Weiden


StandortBoden GKDüngungTM-ErtragK i.d. PflanzeK-Bilanz
NPKI. AWII.-IV. AW
(kg/ha)(dt/ha/a)(% i.d. TS)(kg K/ha/a)
Allgäu (BY)C220402241352,62,1-77
Niedermoor (BB)C130302201183,52,5-108
Talsand (BB)C150252001073,72,7-150
(4 Versuchsjahre; Schmidt, 2015)





Phosphordüngung

In den P-Düngeversuchen auf den acht Standorten wurde bestandsangepasst Stickstoff optimal (auf Niedermoor ohne N-Düngung) und Kalium entzugsorientiert gedüngt. Die P-Gabe unterschied sich in vier Stufen: ohne, 50% des Entzuges (0,5*E), Entzugsdüngung (1,0*E) und 150% des Entzuges (1,5*E). Die P-Düngewirkung auf die Gehalte im Boden und in den Pflanzen variierte stark (siehe Übersicht 3).




Übersicht 3: So wirkt die P-Gabe auf den Boden und die Pflanze (16 Versuchsjahre)


DüngungsvarianteP im BodenP in der Pflanze
VersuchsjahrMittel 16 Jahre
1.16.1.16.1. AWJahr
(mg/ 100 g B.)(GHK)(g/ kg TM)
Niedermoor
ohne P8,86,1DC2,52,7
0,5*E6,8C2,83,0
1,0*E12,7E3,03,2
1,5*E16,9E3,13,3
Elbaue
ohne P8,21,3DA3,33,3
0,5*E2,2A3,53,5
1,0*E3,5B3,63,7
1,5*E4,9C3,83,8
Werraaue
ohne P1,40,7AA2,22,4
0,5*E1,6A3,12,9
1,0*E3,3B3,23,1
1,5*E6,5C3,63,4
Muschelkalk
ohne P14,91,7EA3,33,5
0,5*E3,6B3,63,7
1,0*E5,2C3,83,8
1,5*E9,2D3,94,0
Harz
ohne P3,21,3BA2,42,4
0,5*E1,6A2,93,0
1,0*E2,0A3,33,4
1,5*E2,4A3,63,8
Vogtland
ohne P5,02,1CA3,13,1
0,5*E1,4A3,33,3
1,0*E3,4B3,63,5
1,5*E4,5B3,73,8
Erzgebirge
ohne P3,50,8BA3,02,9
0,5*E2,0A3,43,2
1,0*E3,3B3,63,5
1,5*E8,1D3,93,7
Schiefergebirge
ohne P4,40,7BA3,03,0
0,5*E1,7A3,43,4
1,0*E3,1B3,63,5
1,5*E4,9C3,93,7
E = Entzugsdüngunggrün = optimale Boden- bzw. Pflanzenversorgung





Mehrjährige Untersuchungen auf den ertragreichsten Dauergrünland-Pflanzenbestän­den, den Weidelgras-Weißklee-Weiden in Bayern und Brandenburg, haben zu vergleichbaren Ergebnissen wie in den Dauerversuchen geführt (siehe Übersicht 4).


Übersicht 4: P-Düngung auf hochproduktiven Weidelgras-Weißklee-Weiden


StandortBoden GKDüngungTM-ErtragP i.d. PflanzeP-Bilanz
NPKI. AWII.-IV. AW
(kg/ha)(dt/ha/a)(% i.d. TS)(kg P/ha/a)
Allgäu (BY)D220402241350,350,43-12,5
Niedermoor (BB)D130302201180,370,38-14,4
Talsand (BB)B150252001070,330,31-12,6
(4 Versuchsjahre; Schmidt, 2015)

Der von der Tierernährung für die Hochleistungskuh geforderte P-Mindestgehalt in der Pflanze von 3,5 g P/kg TM wird im Allgäu bei hoher Nährstoffverfügbarkeit des Bodens mit der P-Entzugsdüngung und auf dem ebenfalls hoch versorgtem Niedermoor wie auch auf dem unterversorgtem Talsand mit einem P-Düngungsniveau von 0,8*E bzw. 0,7*E realisiert. Dieses Düngungsmanagement ist mit einer negativen jährlichen P-Bilanz von ca. 13 kg P/ha bzw. 30 kg P2O5/ha verbunden.

Aus den Versuchsergebnissen lassen sich Orientierungswerte für ein Mindestdüngungsniveau ableiten (Übersicht 5).




Übersicht 5: Mindestnährstoffbedarf für die K-/ P-Düngung ausgewählter Dauergrünlandtypen



 

Weitere Infos zu den Dauerversuchen finden Sie in dieser Veröffentlichung:

Hochberg, H. D. Zopf, G. Riehl, B. Greiner, F. Hertwig, R. Schuppenies (2015):

Standortangepasste Düngung verschiedener Dauergrünlandtypen. DLG-Winter­tagung

Berlin.

Details zu den mehrjährigen Versuchen aus Bayern und Brandenburg finden Sie

hier: Schmidt, F. (2015): Alternative Verwertung der Biomasse von Dauergrünland für

die Bioenergiegewinnung. Dissertation Humboldt Universität zu Berlin. Seite 152

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