Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

Aus dem Heft

Ackerbauern im Nebenerwerb geben Gas

Lesezeit: 3 Minuten

Wie lässt sich guter Ackerbau mit einem nicht-landwirtschaftlichen Vollzeitjob vereinbaren? Das fragten wir Praktiker und Berater.


Das Wichtigste zum Thema Ackerbau dienstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Schnell raus aus dem schicken Anzug und rein in den Arbeitsoverall. Für viele Bauernsöhne und Töchter, die Ackerbau im Nebenerwerb betreiben, ist das nach dem Büro Alltag. Zumindest in der Anbausaison. Laut Statistik bewirtschafteten in Baden-Württemberg im Jahr 2016 etwa 22500 Betriebe rund 420700ha im Nebenerwerb (Übersicht). In Bayern waren es 44630 Betriebe mit 878500 ha.


Betriebe wachsen:

Glaubt man der Beratung, dürften diese Zahlen allerdings schon jetzt überholt sein: „Der Trend zum Nebenerwerb hat sich in den letzten beiden Jahren vor allem in Oberbayern und Schwaben verstärkt“, erklärt Jochen Obernöder, Beratungsleiter beim Erzeugerring für Pflanzenbau Südbayern e.V.


Und auch bei der Flächenausstattung dieser Betriebe geht es nach oben. In Südbayern wächst der Anteil der Höfe mit 30 bis 50ha. Im Beratungsgebiet von Bernhard Spies vom Landwirtschaftsamt Neckar-Odenwald-Kreis sind 50 bis 100ha keine Seltenheit mehr.


Deutlich aufgeholt haben die Nebenerwerbsbetriebe auch in puncto Anbauintensität und Ertragsniveau: „Viele bringen den Willen und die Fachkenntnis mit, um auf hohem Niveau Ackerbau zu betreiben“, beobachtet Franz Wörle, der für den Erzeugerring Südbayern 70 Betriebe berät. Nicht umsonst seien die BiLa-Kurse in Bayern sehr gut besucht (siehe Südplus 6/2016).


Kostenbewusstsein steigt:

Die Berater beobachten, dass Nebenerwerbsbetriebe bei Pflanzenschutz und Düngung oft auf Nummer sicher gehen wollen, damit der Ertrag stimmt.


Auch wenn sie dabei vielleicht nicht so spitz rechnen wie ein Vollerwerbsbetrieb, verlieren die meisten ihre Kosten nicht aus dem Blick: „An unserem Standort mit sehr flachgründigen Böden sind wir gezwungen, kostenbewusst zu wirtschaften, sonst macht es keinen Sinn“, sagt Thomas Henn aus Hardheim-Schweinberg (Reportage rechts). Er lässt sich z.B. über seinen Beratungsdienst die Vollkosten ausrechnen. Bei den meisten seiner Berufskollegen schlagen hohe Fixkosten für oftmals nicht ausgelastete Maschinen stark zu Buche: „Leider glauben immer noch viele, dass sie nur mit der größtmöglichen Eigenmechanisierung zeitlich flexibel genug sind“, sagt Bernhard Spies.


In Kooperationen, im Kauf von Gebrauchtmaschinen sowie im gemeinsamen Bezug von Betriebsmitteln sehen die Berater noch erhebliches Potenzial, um die Ökonomie zu verbessern. „Einzelkämpfer werden es vor dem Hintergrund der neuen Vorschriften zur bodennahen Gülleausbringung künftig ohnehin schwer haben“, meint Wörle.


Gutes Zeitmanagement:

Viele Praktiker mit außerlandwirtschaftlichem Hauptberuf bringen von dort ein straffes Zeitmanagement, Gewissenhaftigkeit und eine gute Arbeitsorganisation mit. Sie fahren eine einfache Fruchtfolge mit Körnermais, GPS und Ackergras. Raps und Silomais kommen nur dazu, wenn die Preise stimmen. Etliche sparen sich Arbeit, indem sie nur noch Substrate für Biogasanlagen anbauen.


Dass die Stimmung bei den Nebenerwerbsbetrieben besser ist als beim Rest, bestätigen die Berater einhellig. Viele davon seien aktuell am Pachtmarkt aktiv.


Auch die Praktiker aus unseren Reportagen wollen weiter wachsen. Bernhard Rauchenberger aus Gauting-Unterbrunn: „Allerdings nur, wenn es eine günstige Gelegenheit dazu gibt und die Flächen gut liegen.“ Silvia Lehnert

Die Redaktion empfiehlt

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.