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Ackerfuchsschwanz auch im Raps bekämpfen

Lesezeit: 3 Minuten

Der Ackerfuchsschwanz breitet sich immer weiter aus. Eine gezielte Bekämpfung ist deshalb auch im Raps zu empfehlen. Wie Sie dabei vorgehen können, erläutert Kerstin Hüsgen.


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Die Entwicklung von Herbizid-resistenzen beim Ackerfuchsschwanz nimmt in Süddeutschland rasant zu. Weil man das Ungras im Getreidebau zunehmend schwerer in den Griff bekommt, wird die Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz in Winterraps immer wichtiger.


Nach der Bekämpfung der zweikeimblättrigen (dikotylen) Unkräuter im Vor- und Nachauflauf gelingt die nachfolgende Kontrolle von Ausfallgetreide und Ungräsern im 2- bis 3-Blattstadium normalerweise problemlos mit den FOP-Herbiziden – und zwar auch mit reduzierten Aufwandmengen. Dazu gehören z.B. Fusilade, Gallant und Panarex (siehe Übersicht S.25).


Werden jedoch selbst bei vollen Aufwandmengen Minderwirkungen der FOPs beobachtet, liegt vermutlich eine Resistenz gegenüber Mitteln dieser Wirkstoffgruppe vor.


Hohes Resistenzrisiko:

Das ist nicht verwunderlich. Denn viele Gräserherbizide enthalten Wirkstoffe aus der Gruppe der FOPs. Diese haben ein sehr hohes Resistenzrisiko und werden im Raps und Getreide wiederholt eingesetzt. Deshalb haben sich bereits resistente Ackerfuchsschwanz-Populationen gebildet.


In Raps können jedoch noch Mittel eingesetzt werden, die die Selektion von resistenten Biotypen nicht fördern. Sie sind ein wichtiger Baustein im Resistenzmanagement in der Fruchtfolge.


Auf Standorten mit schwer bekämpfbarem Ackerfuchsschwanz gibt es zwei Möglichkeiten der Ackerfuchsschwanzkontrolle: eine Spritzfolge von Metazachlor-haltigen Mitteln (z.B. 1,5 l/ha Fuego Top, 2,5 l/ha Butisan Gold u.a.) und DIM-Präparaten (z.B. Focus Ultra, Select 240 EC) oder eine Spätanwendung mit dem Wirkstoff Propyzamid.


Mit Metazachlor-haltigen Mitteln zum frühen Anwendungstermin kann Ackerfuchsschwanz bereits bis zu 70% bekämpft werden. Durch eine Folgebehandlung mit einem blattaktiven DIM-Mittel wird der Besatz an Ackerfuchsschwanz nochmals reduziert.


Bisher keine Resistenzen:

Aber bei Select 240 EC sind die Abstände zu Oberflächengewässern sowie das Verbot auf drainierten Flächen zu beachten. Metazachlor und DIM-Wirkstoffe zeigen bisher aber keine Resistenzen.


Auf Resistenzstandorten sind Mittel mit dem Wirkstoff Propyzamid zu empfehlen. Sowohl Propyzamid als auch Metazachlor gehören zu der Wirkstoffgruppe K, bei der bisher noch keine Resistenzen bekannt sind.


Von November bis Februar:

Propyzamid wirkt im Gegensatz zu den blattaktiven FOP-Gräserherbiziden über den Boden und wird von den Wurzeln aufgenommen. Für die Anwendung des Wirkstoffs ist daher ausreichend Bodenfeuchtigkeit notwendig. Zudem sind für die volle Wirksamkeit kühle Temperaturen von weniger als 10°C erfor-derlich.


Deshalb müssen die Mittel in der Vegetationsruhe zwischen November und Februar eingesetzt werden.


In eigenen Versuchen hat, je nach Jahr, die Anwendung Ende November/Anfang Dezember sehr gute Wirkungsgrade von 98 bis 99% erzielt. Bei hohen Besatzdichten mit Ackerfuchsschwanz von 500 bis 1000 Ähren/m2 wurde der Besatz auf 1 bis 2 Ähren/m2 reduziert.


Der Grund: Der Wirkstoff wurde spät ausgebracht und nach der Anwendung sorgten Niederschläge für eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit. Unter trockenen Bedingungen zeigt das Mittel keine ausreichende Wirkung.


Vor Niederschlägen einsetzen!

Wichtig ist daher: Eine Spätanwendung sollte möglichst dann erfolgen, wenn nach der Behandlung Niederschläge vorhergesagt sind. Ein Erfolg der Herbizidbehandlung zeigt sich jedoch erst zu Beginn der Vegetationsperiode im nächsten Frühjahr.


Für die Praxis stellt die Anwendung im Spätherbst eine Umstellung in den Arbeitsabläufen dar. Ein Einwintern der Pflanzenschutzspritze kann erst im Dezember erfolgen, was sich auf Resistenzstandorten nachhaltig lohnt.

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