Selbst gut mit Grundnährstoffen versorgtes Grünland ist auf einen standortangepassten pH-Wert im Boden angewiesen. Liegen Ihre Flächen nicht im Optimum, ist das zeitige Frühjahr besonders günstig, um Kalk zu streuen. Die Maßnahme lässt sich gut mit der Narbenpflege verbinden.
Vor allem die wertvollen Gräserarten, wie z. B. Deutsch Weidelgras, und Leguminosen bevorzugen einen nur schwach sauren Boden. Sinken die pH-Werte auf unter 5,5, dominieren unerwünschte Vertreter wie die Gemeine Rispe. Das vermindert die Nutzungselastizität der Narbe und verschlechtert den Ertrag sowie die Qualität der Bestände. Um dies zu verhindern, ist regelmäßiges Kalken nötig. So zeigte sich in Versuchen der Thüringer Landesanstalt z. B. auf einem sauren Mittelgebirgsstandort im Thüringer Wald ein gesicherter Mehrertrag von 13 dt TM/ha im 50-jährigen Mittel durch den regelmäßigen Einsatz basisch wirkender Düngekalke.
Ein für den Standort optimaler Kalkversorgungszustand des Bodens ist zudem Voraussetzung für eine gute Bodenstruktur und damit für ein leistungsfähiges Wurzelsystem sowie eine gute Nährstoffverfügbarkeit. Er bewirkt zudem eine höhere Nährstoffeffizienz.
Wie viel Sie kalken müssen, lässt sich anhand von Bodenproben ermitteln. Wenn das Ergebnis der Untersuchung die Gehaltsklasse C ausweist, ist eine Erhaltungsdüngung alle 3 bis 5 Jahre durchzuführen. Dazu reichen oft ca. 20 bis 30 dt/ha kohlensaurer Kalk mit oder ohne Magnesium. Bereits stark versauerte Böden benötigen eine deutlich höhere Gesundungskalkung. Branntkalk ist aufgrund seiner besonders schnellen und ätzenden Wirkung auf Grünland nicht zu empfehlen.