Eine erstmalige Bekämpfung im Frühjahr betrifft in der Regel spätere Saaten nach Mais oder Rüben. Unkräuter und Ungräser sind weniger vertreten und klein. Sind die Flächen nicht drainiert, besteht auf besseren Lehm- und Lößstandorten zum Teil noch die Möglichkeit, Gräser mit 2,5 bis 3,0 l/ha Arelon Flüssig auszuschalten. Auf Windhalmstandorten ist Lentipur 700 (CTU, siehe Übersicht 4, Seite 108) besser geeignet. Beachten Sie dabei die Sortenverträglichkeit bei Weizen! Neben der Windhalmwirkung hat Lentipur 700 im Vergleich zu Arelon Flüssig Wirkungsvorteile gegen Kornblume und Hundskerbel. Als Unkrautpartner bieten sich Artus oder Alliance an.
Behandlungen zu Vegetationsbeginn auf feuchten Böden mit anschließender Hochdruckwetterlage sind optimal für die Wirkung von IPU und CTU. Etwas Niederschlag (5 bis 10 mm) danach ist wünschenswert. Bei Behandlungen vor lang anhaltenden Tiefdruckwetterlagen mit ergiebigen Niederschlägen (über 20 mm), verschlechtern sich die Wirkungsvoraussetzungen erheblich.
Sind IPU/CTU nicht mehr ausreichend wirksam, bieten sich in Weizen, Triticale und Roggen folgende Alternativen an:
- Für Windhalmstandorte ist zunächst Broadway zu nennen, das im allgemeinem ohne Mischpartner auskommt. Nur bei starkem Auftreten von Stiefmütterchen bzw. zur Kontrolle von Taubnessel, Kornblume und Hundskerbel empfiehlt sich ein Zusatz von 25 g je ha Finy oder 35 g/ha Dirigent SX.
- Gegen Kornblume ist Dirigent SX zu bevorzugen. Broadway verfügt nur über eine Blattwirkung, die Unkräuter und Ungräser müssen also aufgelaufen sein.
Ist Husar auf Ihrem Standort noch wirksam gegen Windhalm, hat es Vorteile bei der Rispenbekämpfung. Sind die ALS-Hemmer wirkungslos, bleibt nur Axial 50. Durch Zugabe von 3 kg/ha SSA oder 1 l/ha Dash lässt sich die Wirkung von Axial 50 verbessern. Axial 50 sollten Sie aber nicht mit anderen Herbiziden mischen, weil dadurch die Gräserwirkung leidet. Unkräuter müssen Sie also zu einem anderen Zeitpunkt kontrollieren.
Ackerfuchsschwanz:
Sofern kein Raps folgt, können Sie in Winterweizen schon auf den letzten Frost mit 100 g je ha Attribut gegen Ackerfuchsschwanz (siehe Übersicht 5) behandeln. Voraussetzung ist, dass die Ungräser das Dreiblattstadium noch nicht überschritten haben und der Fuchsschwanz noch sensibel auf Attribut reagiert. Da das Mittel über eine ausgesprochene Bodenwirkung verfügt, verhindert es auch Neuauflauf. Als Mischpartner gegen Unkräuter eignen sich Artus und Alliance.Etwas später können Sie in Winterweizen gegen leicht bekämpfbare Populationen mit 180 g/ha Absolute M oder 20 g/ha Lexus + 40 g/ha Artus arbeiten. Die nur in Weizen zugelassenen Möglichkeiten sind relativ preisgünstig. Sie sollten Sie aber nicht in der Sorte Inspiration einsetzen.
Broadway mit 220 g/ha + 1 l/ha FHS bietet die Möglichkeit, Ackerfuchsschwanz in Winterweizen, -roggen und -triticale zu bekämpfen. In der Fuchsschwanz-Leistung sind 220 g/ha Broadway mit 300 g/ha Atlantis vergleichbar. Die Einsatzbedingungen sind wie bei Atlantis.
Reicht diese Bekämpfung nicht aus, bleibt nur noch Atlantis mit 400 bis 500 g/ha. Auf drainierten Flächen dürfen Sie mehr als 400 g/ha erst ab dem 16. März einsetzen. Es wirken 400 g/ha gegen Anfang März eingesetzt besser als 500 g/ha ab dem 16. März. Durch Zugabe von 30 l/ha AHL oder 10 kg je ha SSA lässt sich die Wirkung um 20 bis 30 % steigern.
Als Unkrautpartner eignen sich unter anderem Biathlon 4D + Dash oder Pointer Plus. Pointer Plus wirkt im Gegensatz zu Biathlon 4D auch gegen Stiefmütterchen, auch ist es etwas stärker gegen Hundskerbel und Storchschnabel. Biathlon 4D hat dagegen Vorteile gegen Ehrenpreis und Erdrauch. Wird Biathlon 4D + Dash zugesetzt, übernimmt Dash die Funktion von AHL oder SSA. Bei geringem Unkrautdruck können Sie auf den Unkrautpartner verzichten.
