Nach dem Vergären von Mais, Getreide-GPS und Co. nutzen Biogasbetriebe die Gärreste als wichtigen Mehrnährstoffdünger. Doch stellt sich immer öfter die Frage, ob Erreger von Pflanzenkrankheiten wie Viren, Bakterien oder Pilze die Passage durch die Biogasanlage überleben. Die Folge: Bei der Gärrestdüngung würde sich dadurch der Krankheitsdruck auf den Flächen aufschaukeln.
Welchen Einfluss das Vergären auf die Abtötung der Schad-erreger hat, haben Wissenschaftler des Julius Kühn-Instituts zusammen mit Projektpartnern untersucht. Hier die wichtigsten Ergebnisse:
Neben dem Erreger der Weißstängeligkeit ließen sich Rhizoctonia solani, verschiedene Fusarium-Arten und die Erreger von Weizensteinbrand sowie Mutterkorn bereits nach 6-stündiger Fermentation bei 37 °C abtöten.
Andere pilzliche Erreger benötigten längere Inkubationszeiten, waren aber nach 24 bzw. 138 Stunden vollständig abgetötet.
Bei den meisten Pathogenen verringerte die Lagerung der Gärreste die Sporenvermehrung. So ließen sich nach 4-wöchiger Lagerung bei allen getesteten Schadpilzen keine lebensfähigen Exemplare mehr feststellen.
Beim Erreger der bakteriellen Ringfäule an Kartoffeln konnten die bisherigen Ergebnisse dagegen nicht klären, ob belastete Partien risikofrei vergoren werden können. Auch der Erreger des Kartoffelkrebses wurde selbst nach 138-stündiger Vergärung nicht vollständig inaktiviert. Weitere Versuche dazu sind in Praxisbiogasanlagen geplant.