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Die tückischen Schaderreger

Lesezeit: 3 Minuten

1. Bakterienringfäule: Bei Befall finden Sie welke Pflanzen mit grünen Stängeln im Bestand. Die Blätter rollen sich, beginnend im unteren Stängelabschnitt, ein und vertrocknen. Wenn Sie auf befallenes Pflanzen- und Knollengewebe drücken, tritt weißer Schleim aus. In den Knollen ist der Leitbündelring verbräunt. Das Bakterium überlebt in versteckt infizierten Knollen, an Pflanzenrückständen, Säcken, Erntegeräten und im Lager. Es dringt über Wunden in die Knollen ein und wandert über die Leitbündel in die Pflanzen bzw. Tochterknollen. Die Hauptverbreitung erfolgt über die Pflanzknollen. Nachgewiesen wurde vor kurzem die Übertragung bei Pflanz- und Erntearbeiten (mechanische Belastung der Knollen). Im Kartoffelbestand wird der Erreger möglicherweise durch Insekten, wie Blattläuse oder Kartoffelkäfer, weiter verbreitet. 2. Schleimkrankheit: Die Triebspitzen der Pflanzen welken, die Blätter vergilben und werden nekrotisch. Schließlich stirbt die ganze Pflanze ab. Aus den Leitbündeln in den Stängeln und in der Knolle tritt ohne Druck eine bräunliche, fadenziehende Flüssigkeit aus. Die sichere Diagnose der Krankheit erfolgt jedoch nur im Labor. Das Bakterium überdauert im Boden, im Pflanzgut, an Geräten und im Lager. Es überlebt auch in Oberflächengewässern und in Unkräutern (z. B. Bittersüßer Nachschatten). Die Infektion erfolgt über Wunden. Die Übertragung erfolgt ähnlich wie bei der Bakterienringfäule. 3. Kartoffelkrebs: Knollen, Kartoffelkeime, Stängel, Stolonen und Blätter zeigen blumenkohlartige Wucherungen, die stecknadelkopf- bis faustgroß werden können. Bei hoher Feuchtigkeit beginnen sie meist zu faulen. Der Pilz überdauert im Boden in Form von Dauersporen, die bis zu 30 Jahre lebensfähig bleiben. Solange sich der Erreger im Boden befindet, ist der Kartoffelanbau verboten. Die Infektion erfolgt durch Zoosporen, die bei ausreichender Bodenfeuchte und Temperaturen um 10 °C freigesetzt werden. Sie dringen in die Pflanze ein und regen die Zellen zu ständiger Teilung an. In diesen Wucherungen entstehen dann die Sommersporen, die immer wieder für neue Infektionen sorgen. Im Boden ist der Erreger über kurze Strecken beweglich. Der Pilz bildet viele Pathotypen, gegen die bestimmte Sorten hochanfällig sind. 4. Nematoden: Je nach Befalstärke kann schon der Auflauf lückig sein. Der Reihenschluss verzögert sich, im Bestand sind Befallsnester in Form von Pflanzen mit verzögertem Wachstum zu erkennen. Ihre Blätter vergilben frühzeitig und welken. Die Wurzelballen sind struppig und an den Wurzeln finden sich etwa ab Ende Juni, Anfang Juli im Anfangsstadium stecknadelgroße, goldgelbe (Globodera rostochiensis) bzw. weiße (Globodera pallida) Zysten. Diese Nematodenarten überdauern als Zysten auch ohne den Anbau von Kartoffeln bis zu 30 Jahre im Boden. Die Verbreitung im Bestand und über den Bestand hinaus erfolgt durch Wind, Regen, an Geräten haftender Erde und Kartoffelknollen. Gegen beide Nematodenarten sind resistente Kartoffelsorten, d.h. Sorten, an denen sich die Nematodenarten nicht vermehren können, anerkannt (siehe Beschreibende Sortenliste Kartoffeln).

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