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Freuen Sie sich nicht zu früh!

Lesezeit: 3 Minuten

Die anhaltende Trockenheit ist kein Wetter für Rhizoctonia. Die Gefahr eines Befalls lauert trotzdem – vor allem, wenn in der Vergangenheit ackerbauliche Fehler gemacht wurden.


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Das einzig Gute an der vorherrschenden Trockenheit und Wärme ist, dass auch ein Befall mit der Späten Rübenfäule – Rhizoctonia – in Zuckerrüben zum Stillstand kommt. Bei einem warmen Frühjahr mit ergiebigen Niederschlägen im Mai oder Juni sähe die Situation anders aus. Denn solche Bedingungen fördern die besonders ertragsrelevante Frühinfektion. Dadurch sterben meist nur einzelne junge Rüben direkt ab, der eigentliche Schaden an den latent infizierten Rüben wird jedoch erst im Hochsommer in Befallsnestern sichtbar. Solange der Oberboden warm und über mehrere Tage nassfeucht ist, sind jederzeit weitere Infektionen möglich. Besondere Starkniederschläge durch Gewitter können die Qualitätswerte und den Ertrag noch relativ spät im Jahr herabsetzen. Daher sollte man sich auch in diesem Jahr nicht zu früh freuen.


Bis 50% Ertragsausfall:

Der Schaden setzt sich aus einem geringeren Rübenertrag sowie aus einer verminderten Qualität der Rüben zusammen. Sie bleiben kleiner, faulen und sterben teils komplett ab. Im Extremfall sind Ertragsverluste bis 50% möglich.


Der Erreger der Späten Rübenfäule gehört in die Untergruppe AG2-2IIIB des in der Bodenmikrobenflora vertretenen Pilzes Rhizoctonia solani. Er lebt eigentlich von toter Pflanzensubstanz, kann aber auch anfällige Pflanzen parasitieren. Dadurch reichert er sich an und überdauert mehrjährig, vor allem an Resten von Wirtspflanzen und als Sklerotien. Er übersteht widrige Umstände, wie Luftabschluss, besser als durchsetzungsstärkere Konkurrenten.


Die Pflanze kämpft mit Zellwandverstärkungen gegen das Auflösen ihrer Zellwände durch den Pilz an. Wird sie durch widrige Umweltbedingungen geschwächt, erliegt ihre Verteidigung. Daher gilt: „Alles, was das Rübenwachstum hemmt, fördert Rhizoctonia.“


Neben der Witterung hat die Menge des in der Vergangenheit aufgebauten Pilzmycels den größten Einfluss auf das Auftreten der Krankheit. Ist viel Rhizoctonia im Boden, werden acker- und pflanzenbauliche Fehler härter bestraft.


Tolerante Sorten:

Die gängigste Gegenmaßnahme ist der Anbau toleranter Sorten wie Nauta, BTS 655, Breeda, Premiere oder Taifun. Sie ermöglichen einen relativen Mehrertrag, falls die Fäule auftritt, ansonsten bringen sie ca. 10% weniger Ertrag. Die Reduktion eines einmal aufgebauten Krankheitsdrucks dauert Jahre. Daher sollten alle bekannten Risikofaktoren so gering wie möglich gehalten werden. Berichte über das Auftreten der Späten Rübenfäule in ungewöhnlichen Gebieten und unsichere Prognosen zur regionalen Niederschlagsverteilung unterstreichen dies.


Kontakt: silvia.lehnert@topagrar.com


Kontakt: silvia.lehnert@topagrar.com


Im Kasten finden Sie die Erfolgs- und Risikofaktoren für die Späte Rübenfäule.

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