Das Phosphat im Boden stammt aus der Gesteinsverwitterung, der mineralischen Phosphatdüngung und der Zufuhr organischer Dünger (siehe Übersicht 3 auf Seite 70). Drei P-Bindungsformen sind zu unterscheiden.
Gelöstes Phosphat: Als H2PO4 HPO42-ist P im Bodenwasser gelöst und direkt pflanzenverfügbar – jedoch nur in geringen Mengen von 0,5 bis 1,0 kg P/ha. Es muss kontinuierlich aus dem labilen Phosphat ergänzt werden.
Labiles Phosphat: Diese P-Form ist als negativ geladenes Anion locker an bestimmte Bodenteilchen gebunden, z.B. an Tonminerale, Eisen- und Aluminium-Oxide/-Hydroxide oder an organische Substanz. Zudem liegt P auch leicht löslich als Ca-, Mg-, Na- und Ammonium-Phosphat vor. Der Boden enthält 100 bis 500 kg P/ha (CAL-P) als labiles Phosphat. Davon werden pro Tag 0,5 bis 1,0 kg P/ha freigesetzt. Mikroorganismen enthalten nach älteren Untersuchungen 30 bis 60 kg P/ha (leicht mineralisierbar). Aus diesem Pool können im Frühjahr pro Tag 0,5 und 2‰ mobilisiert werden, das entspricht 15 bis 120 g P/ha. Bei intensiver, regelmäßiger Gülledüngung dürfte die P-Freisetzung aus organischer Substanz höher liegen.
Stabiles Phosphat: Dieses ist schwer bzw. unlöslich, also nicht pflanzenverfügbar. Dazu zählen Ca- und Fe- oder Al-Phosphate sowie einige der als organisches Phosphat vorliegende Phytate.
Diese können Raps oder Leguminosen teilweise lösen: Sie scheiden über die Wurzeln organische Säuren aus. Auch einige Mikroorganismen sind dazu in der Lage. Allerdings reicht die Lösegeschwindigkeit nicht aus, um den Bedarf intensiv wachsender Kulturen auch nur annähernd zu decken. Für die Ertragsbildung ist entscheidend, wie viel Phosphat kurzfristig freigesetzt werden kann und zur Pflanzenwurzel diffundiert. In der Bodenlösung bewegen sich Phosphate nur wenige Millimeter weit. Je besser die Bodenstruktur ist und je wurzelnäher Phosphordünger platziert sind, desto besser ist P verfügbar.
Auf die Verfügbarkeit wirkt vor allem der pH-Wert: Ein schwach saurer bis neutraler Boden zwischen pH 6,3 und pH 7,0 ist optimal. Bei niedrigeren pH-Werten fällt Phosphor als Fe- oder Al-Phosphat aus, bei hohen pH-Werten als Ca-Phosphat.
Wenig p im Unterboden
Aufgrund der starken Bindung von Phosphaten und unlöslichen Verbindungen spielt die P-Auswaschung keine Rolle. Somit verarmt der untere Krumenbereich ohne wendende Bodenbearbeitung (Pflug) zusehends. Der Unterboden ist in aller Regel schwach mit Phosphor versorgt. Durch Mikroerosionen – Trockenrisse oder Bearbeitungshohlräume – wird P innerhalb des Bodenprofils nach unten verlagert. Auch Austräge über Bodenerosion sind möglich: Bodenpartikel mit daran gebundenem P werden abgetragen und gelangen in Oberflächengewässer. Betroffen sind vor allem Ackerflächen in Hanglagen oder in Überschwemmungsgebieten.
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Das Phosphat im Boden stammt aus der Gesteinsverwitterung, der mineralischen Phosphatdüngung und der Zufuhr organischer Dünger (siehe Übersicht 3 auf Seite 70). Drei P-Bindungsformen sind zu unterscheiden.
Gelöstes Phosphat: Als H2PO4 HPO42-ist P im Bodenwasser gelöst und direkt pflanzenverfügbar – jedoch nur in geringen Mengen von 0,5 bis 1,0 kg P/ha. Es muss kontinuierlich aus dem labilen Phosphat ergänzt werden.
Labiles Phosphat: Diese P-Form ist als negativ geladenes Anion locker an bestimmte Bodenteilchen gebunden, z.B. an Tonminerale, Eisen- und Aluminium-Oxide/-Hydroxide oder an organische Substanz. Zudem liegt P auch leicht löslich als Ca-, Mg-, Na- und Ammonium-Phosphat vor. Der Boden enthält 100 bis 500 kg P/ha (CAL-P) als labiles Phosphat. Davon werden pro Tag 0,5 bis 1,0 kg P/ha freigesetzt. Mikroorganismen enthalten nach älteren Untersuchungen 30 bis 60 kg P/ha (leicht mineralisierbar). Aus diesem Pool können im Frühjahr pro Tag 0,5 und 2‰ mobilisiert werden, das entspricht 15 bis 120 g P/ha. Bei intensiver, regelmäßiger Gülledüngung dürfte die P-Freisetzung aus organischer Substanz höher liegen.
Stabiles Phosphat: Dieses ist schwer bzw. unlöslich, also nicht pflanzenverfügbar. Dazu zählen Ca- und Fe- oder Al-Phosphate sowie einige der als organisches Phosphat vorliegende Phytate.
Diese können Raps oder Leguminosen teilweise lösen: Sie scheiden über die Wurzeln organische Säuren aus. Auch einige Mikroorganismen sind dazu in der Lage. Allerdings reicht die Lösegeschwindigkeit nicht aus, um den Bedarf intensiv wachsender Kulturen auch nur annähernd zu decken. Für die Ertragsbildung ist entscheidend, wie viel Phosphat kurzfristig freigesetzt werden kann und zur Pflanzenwurzel diffundiert. In der Bodenlösung bewegen sich Phosphate nur wenige Millimeter weit. Je besser die Bodenstruktur ist und je wurzelnäher Phosphordünger platziert sind, desto besser ist P verfügbar.
Auf die Verfügbarkeit wirkt vor allem der pH-Wert: Ein schwach saurer bis neutraler Boden zwischen pH 6,3 und pH 7,0 ist optimal. Bei niedrigeren pH-Werten fällt Phosphor als Fe- oder Al-Phosphat aus, bei hohen pH-Werten als Ca-Phosphat.
Wenig p im Unterboden
Aufgrund der starken Bindung von Phosphaten und unlöslichen Verbindungen spielt die P-Auswaschung keine Rolle. Somit verarmt der untere Krumenbereich ohne wendende Bodenbearbeitung (Pflug) zusehends. Der Unterboden ist in aller Regel schwach mit Phosphor versorgt. Durch Mikroerosionen – Trockenrisse oder Bearbeitungshohlräume – wird P innerhalb des Bodenprofils nach unten verlagert. Auch Austräge über Bodenerosion sind möglich: Bodenpartikel mit daran gebundenem P werden abgetragen und gelangen in Oberflächengewässer. Betroffen sind vor allem Ackerflächen in Hanglagen oder in Überschwemmungsgebieten.