Wegen der zunehmenden Resistenz von Cercospora gegenüber Strobilurinen und des stärkeren Shiftings der Azole war es in Bayern in den letzten beiden Jahren möglich, das Kupferpräparat Funguran progress in Rüben einzusetzen. Das bisherige Resümee: Der Bekämpfungserfolg ließ sich dadurch erheblich steigern.
Die resistenten Stämme von Cercospora breiten sich zurzeit vor allem auf Flächen in Süddeutschland weiter aus. Aber auch in den anderen Bundesländern ist künftig ein höheres Resistenzniveau zu erwarten.
Möglich wurde die zeitlich begrenzte Anwendung des Kupfer-haltigen Mittels über die Ausnahmezulassung „Gefahr in Verzug“. Sollte der Cercospora-Druck auch in der kommenden Sasion sehr hoch sein, wird der Pflanzenschutzdienst der LfL diese Ausnahmezulassung wieder beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit beantragen. Derzeit bemüht sich der Hersteller um eine reguläre Zulassung.
Die Erfahrungen mit Funguran progress (537 g/kg Kupferhydroxid) sind insgesamt positiv. Zwar lässt sich eine 100%ige Bekämpfung nicht garantieren, eine Behandlung drückt den Befall aber unter die Schadschwelle. Zudem mindert Kupfer die Resistenzentwicklung des Cercospora-Pilzes. Das Resistenzniveau war auf den behandelten Flächen rückläufig.
Prof. Dr. Michael Zellner, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft