Aktuelle Versuchsergebnisse und Neuheiten stellten kürzlich Experten auf der Deutschen Pflanzenschutztagung in Halle/Saale vor. Hier die wichtigsten Trends.
Die Fahrgassen aussparen?
GPS-gesteuerte Teilbreitenschaltung oder teilflächenspezifische Fungizid-einsätze – die technischen Anstrengungen, um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren, sind enorm. Oft sind es die damit verbundenen Kosten aber auch. Eine einfache und kostengünstige Lösung prüft derzeit das Julius Kühn-Institut: das Aussparen der Fahrgassen während der Applikation.
Bei randscharf unbehandelten Fahrgassen ergibt sich, abhängig von der Reifen- und Arbeitsbreite, ein Einsparpotenzial von 1,8 bis 10%. Die Effekte hängen aber auch vom Reihenabstand der Kultur und vom eingesetzten Mittel ab. Ein Praxisbeispiel: Bei einer Arbeitsbreite von 27 m lassen sich bei 650er-Reifen fast 5% Pflanzenschutzmittel einsparen. Zudem ließe sich mit einer Nichtbehandlung der Fahrgassen das Risiko senken, dass Wirkstoffe abgeschwemmt werden (Run off-Risiko).
Technisch ist dazu eine Fahrgassenschaltung nötig. Zusätzlich müssen die Flachstrahl- und Randdüsen variabel am Gestänge angeordnet sein, um unterschiedliche Fahrgassenbreiten und Spurweiten einstellen zu können. Ob die Querverteilung dann noch genau genug ist und den gesetzlichen Anforderungen entspricht, prüfen die Experten derzeit. Zudem wollen sie untersuchen, ob das Aussparen der Fahrgassen für jeden Einsatzbereich sinnvoll ist. Bei Herbiziden wird das voraussichtlich nicht der Fall sein.