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Nutzen Sie die Besonderheiten der Wirkstoffe!

Lesezeit: 4 Minuten

Wenn Sie die Eigenschaften der Fungizide geschickt nutzen, können Sie die Wirkung angepasst an die Infektionsbedingungen optimal ausreizen. Sie sind unterteilt in systemische, teilsystemische, Kontaktmittel oder regenbeständige Kontaktmittel. Man setzt sie am besten wie folgt ein:


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  • Bei hohem Druck und intensivem Blattwachstum greift man zu systemischen Fungiziden.
  • Bei abnehmendem Druck reichen auch die teilsystemischen Mittel.
  • Kontaktfungizide kommen vor allem am Ende der Vegetation zum Einsatz.


Auch geht man stets von der längeren Wirkungsdauer systemischer Fungizide aus. Ganz so einfach ist es jedoch nicht. Neben der eigentlichen Wirkung auf den Pilz unterscheiden sich die Mittel darin, wie sie die einzelnen Barrieren der Pflanze überwinden.


Systemische Wirkstoffe:

Sie müssen schnell durch die Wachsschicht und Kutikula gelangen, um dann mit dem Saftstrom systemisch verteilt zu werden. Während in der Pflanze die Wasserlöslichkeit entscheidend für die Geschwindigkeit ist, wirkt sich dies auf dem Weg durch die Kutikula eher hemmend aus. So kann Metalaxyl die Kutikula zügig durchdringen, während z.B. Propamocarb noch im Spritztropfen auf dem Blatt gelöst ist. Für Wirkstoffe mit sehr hoher Affinität zu Wasser muss eine hohe Luftfeuchtigkeit vorhanden sein. Erst dann kann sie die Pflanze aufnehmen.


In den Leitbahnen angekommen, werden systemische Fungizide abhängig von der Transpiration in Richtung Blattspitze verteilt. Wichtig ist dabei, dass alle Krautfäule-Wirkstoffe im Xylem verteilt werden. Der Weg geht also immer nach oben und in Richtung Blattspitze. Bei sehr hoher Transpirationsrate können sie sehr zügig zu einem Myzel gelangen und es bekämpfen. Das ist wegen der kurzen Latenzzeit sehr wichtig. Stunden sind dabei entscheidend.


Hohe Transpirationsraten führen aber auch zu einer Wirkstoffverarmung an der Blattbasis. Bereits nach wenigen Tagen kann die Wirkstoffkonzentration im Blattstielbereich zu gering sein. Hier kommt es häufig zu einem Blattachselbefall.


Neue Blätter werden durch den Anteil des Wirkstoffes geschützt, den die Pflanze über den Stängel aufnimmt. Vor allem bei intensivem Zuwachs ist die Wirkstoffkonzentration in den jüngsten Blättern sehr gering. Ist deren Zuckergehalt zudem hoch, sind sie am stärksten gefährdet.


Teilsystemische Fungizide:

Sie wirken – wie die systemischen Mittel – gegen Myzele. Wegen ihrer langsamen systemischen Verteilung in der Pflanze sind sie aber nicht schnell genug, um bereits ausgebildetes Myzel zu bekämpfen.


Teilsystemische Fungizide lösen sich sehr gut in der Kutikula – sie werden förmlich aus dem Spritztropfen in die Wachsschicht gezogen. Daraus resultiert auch deren gute, vor allem schnelle Regenbeständigkeit. Die Wirkstoffe lösen sich um das Blatt herum und in jede Richtung, also auch nach unten. Vom getroffenen Abschnitt bis zum nächsten Knoten bzw. zur nächsten Stängelachsel wird der Bereich zumindest von außen geschützt.


Hinzu kommt eine gewisse Depot-Wirkung. Wirkstoffe, die in der Kutikula sitzen, werden nicht von der Transpiration beeinflusst. Die Wirkungsdauer ist damit sehr stabil. Durch eine weitere Spritzung mit demselben Wirkstoff wird das Depot aufgefüllt und die Wirkdauer damit verlängert. Aus dem Kutikula-Depot träufeln die teilsystemischen Wirkstoffe in die Pflanze. Dort werden sie relativ langsam verteilt. Keimschläuche, beginnende Myzele und Sporenträger werden vorbeugend bekämpft. Für bereits ausgebildete Myzele ist deren Wirkung in der Regel zu schwach.


Kontaktmittel:

Die regenbeständigen Kontaktfungizide sind noch besser fettlöslich. Sie bleiben weitgehend in der Kutikula. Sie verteilen sich nicht (kaum) systemisch. Damit können sie sich mit dem wachsenden Blatt strecken, um das Blatt diffundieren und den Stängel hinauf- und hinabkriechen. Um Myzel zu verfolgen, sind die regenbeständigen Kontaktfungizide gänzlich ungeeignet. Sie verhindern aber sehr effektiv jegliche Infektionen von außen.


Die reinen Kontaktmittel nimmt die Pflanze nicht auf. Sie liegen auf der Wachsstruktur und unterliegen damit vielen äußeren Einflüssen. Mit jedem Niederschlagstropfen werden sie abgelöst. Vor allem baut die Einstrahlung sie zügig ab.

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