Mehr Licht ins Dunkel über Schneeschimmel in Getreide brachten kürzlich Michael Hess und Katharina Hofer von der TU München auf der Deutschen Planzenschutztagung. Denn der Blattbefall mit Microdochium-Arten wird zunehmend als Ertragsrisiko wahrgenommen. So kam es 2013 vielerorts zu einem starken Auftreten. Unter den trockenen Bedingungen 2014 und 2015 wurden zwar nur wenige Verdachtsfälle geäußert, die beiden Forscher wiesen die Erreger dennoch in Proben aus verschiedenen Regionen und Getreidearten nach.
Der als Fusarium nivale beschriebene Pilz wird in die Arten M. nivale und M. majus unterteilt. Sie verursachen die Auflaufkrankheit Schneeschimmel und partielle Taubährigkeit. Obwohl sie sich stark unterscheiden, treten die Arten oft gemeinsam auf.
Bei einigen Fungiziden lassen sich bereits Sensitivitätsverluste feststellen. Der Wirkstoff Prochloraz wirkt aber noch stabil. Versuche der letzten Jahre zeigen, wie Microdochium-Arten vor allem bei Wirkungslücken in den Vordergrund treten können. Die Forscher empfehlen, dies bei der Krankheitskontrolle zu beachten. In ihrem aktuellen Projekt wollen sie eine integrierte Bekämpfungsstrategie für Getreide erarbeiten. Sortenwahl und Fungizideinsatz spielen dabei eine Schlüsselrolle.