Die lange Trockenperiode mit Hitzerekorden von über 40°C machte insbesondere den Sommerungen in diesem Jahr zu schaffen. Während sich bei Wintergetreide und Raps in vielen Regionen noch sehr hohe Erträge ernten ließen, litten Mais, Kartoffeln und Rüben gebietsweise extrem.
Mais teils ohne kolben
Bei Mais wirkte sich der Trockenstress am schlimmsten aus, wenn er zur Blüte auftrat. Während die Wasserreserven für das Fahnenschieben und die Pollenschüttung oft noch reichten, stockte teils das Schieben der Narbenfäden. Die Folge: Befruchtungsstörungen und kaum Körner. Im Extremfall blieben die Pflanzen kolbenlos.
Trat die Trockenheit dagegen erst nach der Blüte auf, reduzierte sich die Kornzahl von den Kolbenspitzen her. „Ein Wassermangel in der Milchreife führt zu zahlreichen Schmachtkörnern“, so Norbert Erhardt von der LWK Nordrhein-Westfalen. Insgesamt – so der Berater weiter – waren auf vielen Flächen Gummikolben zu sehen. Das Tausendkorngewicht lag dabei oft unter 150 g.
Hatte der Mais bereits die Teigreife erreicht, blieben die ausgebildeten Kornanlagen zwar erhalten, die Körner erzielten aber nicht mehr ihre maximale Größe. Daher fielen die Stärkegehalte in Silagen in diesem Jahr oft niedrig aus. Um Futterknappheit vorzubeugen, haben viele Landwirte den Körnermais als CCM verwendet. „So entfallen Trocknungskosten und die Silagen lassen sich mit CCM aufwerten“, so Erhardt.
Generell verschob sich das Erntefenster für Mais selten so weit nach vorn wie in dieser Saison. Die Erträge und TS-Gehalte schwankten abhängig von regionalen Niederschlägen und der Bodenart enorm.
Niedrige Erträge auch bei Kartoffeln und Rüben
Auch Kartoffeln litten unter der extremen Trockenheit. Neben niedrigeren Erträgen besteht bei ausgetrockneten Böden und hohen Stärkegehalten der Knollen generell ein hohes Risiko für Erntebeschädigungen (Blaue). Eine knollenschonende Ernte war somit das A und O. Probleme bereitete in diesem Jahr teils auch die Schwarzfleckigkeit. Symptome können bereits bei der Ernte auftreten, wenn vor der Krautregulierung über einen längeren Zeitraum hohe Knollentemperaturen von über 25°C vorherrschen.
Die Rüben konnten der Dürreperiode ebenfalls nur bedingt standhalten. In Süddeutschland wird mit Ertragseinbußen von bis zu 25% gerechnet. Auf einzelnen Flächen traten zudem erhebliche Welkeerscheinungen auf, wie der Landwirtschaftliche Informationsdienst Zuckerrübe berichtete – das bremst die Ertragshoffnungen weiter (mehr dazu auf Seite 57).
In den meisten Regionen Deutschlands fielen in der ersten Septemberdekade leichte Niederschläge. Es bleibt zu hoffen, dass die anstehende Getreideaussaat nun gelingt und es anschließend regnet.
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Die lange Trockenperiode mit Hitzerekorden von über 40°C machte insbesondere den Sommerungen in diesem Jahr zu schaffen. Während sich bei Wintergetreide und Raps in vielen Regionen noch sehr hohe Erträge ernten ließen, litten Mais, Kartoffeln und Rüben gebietsweise extrem.
Mais teils ohne kolben
Bei Mais wirkte sich der Trockenstress am schlimmsten aus, wenn er zur Blüte auftrat. Während die Wasserreserven für das Fahnenschieben und die Pollenschüttung oft noch reichten, stockte teils das Schieben der Narbenfäden. Die Folge: Befruchtungsstörungen und kaum Körner. Im Extremfall blieben die Pflanzen kolbenlos.
Trat die Trockenheit dagegen erst nach der Blüte auf, reduzierte sich die Kornzahl von den Kolbenspitzen her. „Ein Wassermangel in der Milchreife führt zu zahlreichen Schmachtkörnern“, so Norbert Erhardt von der LWK Nordrhein-Westfalen. Insgesamt – so der Berater weiter – waren auf vielen Flächen Gummikolben zu sehen. Das Tausendkorngewicht lag dabei oft unter 150 g.
Hatte der Mais bereits die Teigreife erreicht, blieben die ausgebildeten Kornanlagen zwar erhalten, die Körner erzielten aber nicht mehr ihre maximale Größe. Daher fielen die Stärkegehalte in Silagen in diesem Jahr oft niedrig aus. Um Futterknappheit vorzubeugen, haben viele Landwirte den Körnermais als CCM verwendet. „So entfallen Trocknungskosten und die Silagen lassen sich mit CCM aufwerten“, so Erhardt.
Generell verschob sich das Erntefenster für Mais selten so weit nach vorn wie in dieser Saison. Die Erträge und TS-Gehalte schwankten abhängig von regionalen Niederschlägen und der Bodenart enorm.
Niedrige Erträge auch bei Kartoffeln und Rüben
Auch Kartoffeln litten unter der extremen Trockenheit. Neben niedrigeren Erträgen besteht bei ausgetrockneten Böden und hohen Stärkegehalten der Knollen generell ein hohes Risiko für Erntebeschädigungen (Blaue). Eine knollenschonende Ernte war somit das A und O. Probleme bereitete in diesem Jahr teils auch die Schwarzfleckigkeit. Symptome können bereits bei der Ernte auftreten, wenn vor der Krautregulierung über einen längeren Zeitraum hohe Knollentemperaturen von über 25°C vorherrschen.
Die Rüben konnten der Dürreperiode ebenfalls nur bedingt standhalten. In Süddeutschland wird mit Ertragseinbußen von bis zu 25% gerechnet. Auf einzelnen Flächen traten zudem erhebliche Welkeerscheinungen auf, wie der Landwirtschaftliche Informationsdienst Zuckerrübe berichtete – das bremst die Ertragshoffnungen weiter (mehr dazu auf Seite 57).
In den meisten Regionen Deutschlands fielen in der ersten Septemberdekade leichte Niederschläge. Es bleibt zu hoffen, dass die anstehende Getreideaussaat nun gelingt und es anschließend regnet.