Ähren, die bereits vor dem Dreschen auf den Boden fallen, bedeuten zusätzliche Verluste. Sie sind zudem ein schöner Futtervorrat für Feldmäuse, eine Quelle für Krankheiten (z.B. Ährenfusarium, Schneeschimmel, Ramularia) und lassen sich unter den geschützten Spelzen im Ährenverbund nicht schnell genug zum Auskeimen bringen. Ährenverluste vor der Ernte können viele Ursachen haben.
Ährenknicken und vorzeitiger Kornabfall sind ein verbreitetes Problem in Gerste. Da das Gerstenkorn mit der Spelze verwachsen ist, fällt es sofort ab, wenn sich der Kornansatz zur Totreife lockert. Ganze Ähren brechen ab, wenn
sich der obere Halmabschnitt (Peduncle) nach zu frühem und zu scharfem Kürzen auswächst, dabei dünner wird und die Ähre nicht mehr tragen kann oder
das Peduncle nach Ethephon-Anwendungen und Trockenstress zu stark verholzt.
Ist die Ähre vor dem Stroh reif (langer Greening-Effekt durch zu lange Fungizidwirkung, späte N-Nachlieferung), sind Vorernteverluste bei Wind und Unwetter vorprogrammiert. Eine krankhafte Abreife, z.B. durch Ramularia, hat in Gerste Ährenverluste und Bruchähren im Korntank zur Folge.
Bei Weizen führt krankhafte Abreife durch Fusarien oder Schwärzepilze bei nassen Erntebedingungen eher zu schlecht ausgedroschenen Ähren. Die zähe Ährenspindel und das Peduncle brechen kaum. Schwer ausdreschen lassen sich die z.B. durch Trockenheit oder Hitze zur Kornfüllung schlecht ausgebildeten Körner in den wenig vitaleren Blüten an der Ährenspitze oder den Mittelblüten der Ährchen. Lockert sich die Verbindung zwischen Embryo und Spindel z.B. durch Auswuchs, führt dies nicht sofort zu Vorernteverlusten – denn die Spelzen halten das Korn. Daher wird Auswuchs meist mitgedroschen. Trifft Unwetter vor der Ernte auf Auswuchsbestände, fallen die am lockersten sitzenden Körner aus. Latenter Auswuchs mit schlechter Fallzahl wird dennoch vom Mähdrescher erfasst. Verbreitet sind im Weizen auch Kornverluste und Lager durch Wildschäden.
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Ähren, die bereits vor dem Dreschen auf den Boden fallen, bedeuten zusätzliche Verluste. Sie sind zudem ein schöner Futtervorrat für Feldmäuse, eine Quelle für Krankheiten (z.B. Ährenfusarium, Schneeschimmel, Ramularia) und lassen sich unter den geschützten Spelzen im Ährenverbund nicht schnell genug zum Auskeimen bringen. Ährenverluste vor der Ernte können viele Ursachen haben.
Ährenknicken und vorzeitiger Kornabfall sind ein verbreitetes Problem in Gerste. Da das Gerstenkorn mit der Spelze verwachsen ist, fällt es sofort ab, wenn sich der Kornansatz zur Totreife lockert. Ganze Ähren brechen ab, wenn
sich der obere Halmabschnitt (Peduncle) nach zu frühem und zu scharfem Kürzen auswächst, dabei dünner wird und die Ähre nicht mehr tragen kann oder
das Peduncle nach Ethephon-Anwendungen und Trockenstress zu stark verholzt.
Ist die Ähre vor dem Stroh reif (langer Greening-Effekt durch zu lange Fungizidwirkung, späte N-Nachlieferung), sind Vorernteverluste bei Wind und Unwetter vorprogrammiert. Eine krankhafte Abreife, z.B. durch Ramularia, hat in Gerste Ährenverluste und Bruchähren im Korntank zur Folge.
Bei Weizen führt krankhafte Abreife durch Fusarien oder Schwärzepilze bei nassen Erntebedingungen eher zu schlecht ausgedroschenen Ähren. Die zähe Ährenspindel und das Peduncle brechen kaum. Schwer ausdreschen lassen sich die z.B. durch Trockenheit oder Hitze zur Kornfüllung schlecht ausgebildeten Körner in den wenig vitaleren Blüten an der Ährenspitze oder den Mittelblüten der Ährchen. Lockert sich die Verbindung zwischen Embryo und Spindel z.B. durch Auswuchs, führt dies nicht sofort zu Vorernteverlusten – denn die Spelzen halten das Korn. Daher wird Auswuchs meist mitgedroschen. Trifft Unwetter vor der Ernte auf Auswuchsbestände, fallen die am lockersten sitzenden Körner aus. Latenter Auswuchs mit schlechter Fallzahl wird dennoch vom Mähdrescher erfasst. Verbreitet sind im Weizen auch Kornverluste und Lager durch Wildschäden.