Auch 2016 ist mit stärkerem Kartoffeldurchwuchs in Mais zu rechnen. Dieser macht der Kultur stark Konkurrenz und gefährdet den Kartoffelanbau (Nematoden). Denn bereits eine Durchwuchskartoffel/m2 kostet ein Jahr Anbaupause.
Generell garantiert nur stärkerer Frost eine sichere Bekämpfung, jedoch ist dieser größtenteils über Winter ausgeblieben. In Mais lässt sich Durchwuchs zufriedenstellend mit Herbiziden in Schach halten. Eine sichere Wirkung können Sie mit den blattaktiven Triketonen Callisto, Maran, Sulcogan oder Laudis erzielen.
Wegen des ungleichmäßigen Auflaufs der Durchwuchskartoffeln sind Spritzfolgen nötig. Führen Sie die erste Maßnahme früh durch, um eine Knollenneubildung zu unterbinden. Bewährt hat sich z.B. ein Drittel eines Bodenherbizids + 0,7 bis 1,0 l/ha Callisto oder 1,5 l/ha Laudis + 0,3 l/ha Buctril. Die zweite Behandlung können Sie im 5- bis 6-Blattstadium des Maises mit 1,5 l/ha Laudis + 0,3 l/ha Buctril durchführen. Weitere Spritzfolgen lesen Sie unter www.topagrar.com/heft+
Besonders gefährlich ist die Vermehrung der Nematoden. Die Vermehrung und Ausbreitung verschiedener Pathotypen verschärft zudem die Situation auf Befallsflächen. Bei Konsumkartoffeln setzen fehlende Resistenzen bei G. pallida (Weißer Kartoffelnematode) dem Anbau zu. Durchwuchskartoffeln bedrohen auch die Sortenreinheit. Anbaueinschränkungen lassen sich unter Umständen nicht vermeiden. Paul Steingröver, LWK Niedersachsen