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Welche Sorte für den Süden?

Lesezeit: 13 Minuten

Außergewöhnliche Wetterlagen erfordern robuste Weizensorten, die mit hohem Krankheits- und Lagerdruck, aber auch mit Trockenheit und Hitze gut zurechtkommen.


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Weizen ist mit rund 670000 ha allein in Bayern und Baden-Württemberg die größte Kultur in Süddeutschland. Auch beim Weizen ist ein Zuchtfortschritt zu verzeichnen, der sich allerdings in der Praxis oft wegen Witterungsextremen oder sonstigen Einschränkungen (z.B. Düngeverordnung) nicht wiederfindet. Dennoch sind Krankheitsresistenzen, die Nährstoffeffizienz sowie die agronomischen Eigenschaften der neueren Sorten besser.


Grundsätzlich nutzen Anbauer diesen Züchtungsfortschritt, indem sie durchschnittlich alle vier bis fünf Jahre die Sorte wechseln. Sowohl bei den bayern- als auch bei den bundesweiten Vermehrungsflächen gibt es in den letzten beiden Jahren große Verschiebungen im Sortenranking. So ist z.B. die Fläche von RGT Reform von 5331 ha in 2020 auf 3653 ha in 2021 gesunken. Damit rutscht die Sorte auf den zweiten Rang hinter Asory mit 3720 ha.


Bei einem Sortenwechsel sind das Ertragspotenzial, die Qualitätseigenschaften, die Krankheitsresistenzen und natürlich die agronomischen Eigenschaften wie Standfestigkeit und Reife die wichtigsten Kriterien. Hinzu kommen Winterfestigkeit, Fusariumanfälligkeit und Auswuchsfestigkeit.


Ertragsstabile Sorten nutzen


Es gibt keine Sorte, die in allen Eigenschaften optimal ist. Deshalb muss man bei der Sortenwahl stets Kompromisse eingehen. Die Landessortenversuche (LSV) helfen Ihnen, die richtige Sorte für Ihren Betrieb zu finden. Die Versuche werden in zwei Stufen durchgeführt:


  • In Stufe 1, der extensiven Stufe, werden keine Fungizide eingesetzt und Wachstumsregler nur bei hohem Lagerrisiko. Diese Stufe dient der Beurteilung von Krankheitsresistenzen und Standfestigkeit.
  • Stufe 2, die ortsüblich und optimal mit Wachstumsreglern und Fungiziden versorgt ist und häufig als Praxisvariante bezeichnet wird, zeigt hingegen die Ertragsleistung einer Sorte bei intensiver Bestandesführung an.


Interessant sind Sorten, die mehrjährig gute Erträge und die gewünschten Qualitäten bringen. Die Übersicht 1 zeigt mehrjährige Ergebnisse beispielhaft für das Anbaugebiet Tertiärhügelland/Gäu. Betrachten Sie stets beide Intensitäten. Denn Sorten, die in Stufe 1 stärker abfallen, benötigen bei hohem Krankheits- oder Lagerdruck häufig zusätzliche Pflanzenschutzbehandlungen. Gesunde und standfeste Sorten, wie z.B. Spontan, sind hingegen in der Regel unproblematischer in der Bestandesführung, da sie eine nicht termingerechte oder ausbleibende Pflanzenschutzmaßnahme eher tolerieren.


Worauf kommt es neben dem Ertrag an?


Während sich die Sorten in trockenen und heißen Jahren eher in ihrer Rostanfälligkeit und Trockentoleranz bewähren müssen, waren 2020 und 2021 eher die Resistenzen gegenüber Septoria-Blattdürre und Fusarium gefragt. Außerdem spielt in feuchten Jahren die Fallzahl und Fallzahlstabilität sowie die Standfestigkeit eine wichtige Rolle. Die Eigenschaften relevanter Sorten sind in Übersicht 2 auf Seite 82 dargestellt.


Darüber hinaus sollten Sie – je nach Bedingungen – aber noch weitere Aspekte bei der Sortenwahl berücksichtigen, wie z.B.:


Stickstoffeffizienz: Die N-Effizienz einer Pflanze wird natürlich stark durch Eigenschaften wie Standfestigkeit und Krankheitsresistenzen beeinflusst. Denn nur eine gesunde und robuste Pflanze kann ihr Ertrags- oder Stickstoffanreicherungspotenzial bis zur natürlichen Reife nutzen.


Der N-Entzug durch das Korn, berechnet anhand des Kornertrags und des Rohproteingehalts in Stufe 2, schwankt in den bayerischen LSV 2016 bis 2020 zwischen den Weizensorten von 179 bis 197 kg/ha N und damit um knapp 20 kg. Die Sortenunterschiede sind also nicht sehr groß, wobei E- und A-Sorten wegen ihres höheren Rohproteingehalts tendenziell besser abschneiden und neue Sorten aufgrund des Züchtungsfortschritts besser sind als neuere. In Bayern erzielten Axioma, KWS Emerick, Lemmy und Moschus etwas überdurchschnittliche N-Entzüge.


Gleichwohl stehen Anbauer vor großen Herausforderungen hinsichtlich der Restriktionen der Düngeverordnung – insbesondere durch die Verschärfungen in den roten Gebieten. Eine wirtschaftliche Qualitätsweizenerzeugung mit dem vom Erfassungshandel und teilweise auch von der Verarbeitung geforderten Rohproteingehalten von 13% bei A-Weizen und 14% bei E-Weizen kann wohl nur noch auf den besseren Böden erfolgen und auch dort nicht immer sicher.


Die Sorten, die innerhalb ihrer Qualitätsgruppe die besten Rohproteingehalte erreichen, eignen sich für diesen Zweck am besten. Für den E-Bereich ist das Axioma und für den A-Bereich sind es Spontan und Lemmy.


Allerdings zählen diese genannten Weizensorten innerhalb ihrer Qualitätsgruppe nicht zu den ertragsstärksten. Alternativ könnten noch ertragsstarke Eliteweizen, wie z.B. KWS Emerick oder Moschus, angebaut und gegebenenfalls nach A–Proteinniveau vermarktet werden.


Fallzahl und Fallzahlstabilität: Eine feuchte Witterung in der Ernte kann sich schnell auf die Fallzahl auswirken. Sorten mit hoher Fallzahlstabilität können hier länger die Qualität halten. In diesem Merkmal sind besonders Axioma, Moschus, KWS Emerick, RGT Reform, Pep, Foxx und als neuere Sorte Komponist besonders hervorzuheben.


Fusariumresistenz: Gerade bei Mais als Vorfrucht sollte man fusariumresistente Sorten wählen. Deoxynivalenol (DON) ist ein Mykotoxin, das sich infolge von Fusariuminfektionen während der Blüte des Weizens bilden kann. Pflanzenstrohreste, insbesondere von Mais, und eine feucht-warme Witterung während der Blüte begünstigen die Anreicherung von DON im Erntegut.


Unter den Weizensorten gibt es große Differenzierungen in der Fusariumanfälligkeit. Ohne gezielte Behandlung und bei hohen Risikofaktoren können anfällige Sorten den EU-Grenzwert von 1,25 mg/kg überschreiten. Übersicht 3 auf Seite 84 zeigt die Anfälligkeit von Sorten in Bayern. In dem Versuch wurde die Infektion mithilfe von eingestreuten Maisstoppeln „provoziert“.


Früh- und Spätsaatverträglichkeit: Frühreife Sorten haben oft auch eine schnellwüchsige Vorwinterentwicklung. Deshalb sollte man sie nicht zu früh säen, um ein Überwachsen und damit ein höheres Auswinterungsrisiko zu vermeiden. Des Weiteren sollten früh gesäte Sorten mit einer guten Resistenz gegen Blattseptoria ausgestattet sein, um die Ausbreitung von Herbstinfektionen zu vermeiden.


Die Spätsaateignung hängt wesentlich vom Ertragsaufbau ab. Sorten, die ihren Ertrag hauptsächlich über die Bestandesdichte generieren, sollten Sie nicht zu spät säen, da sonst im Frühjahr beim Wechsel in die Schossphase noch nicht genug Triebe vorhanden sind. Als spätsaatgeeignet haben sich Asory, Campesino und Keitum bewiesen. Für Stoppelsaaten haben sich in entsprechenden Versuchen folgende Sorten bewährt: Campesino, Informer und Chevignon.


Resistenz gegen Gallmücken: In diesem Jahr traten in Unterfranken wieder verstärkt die Gelbe und die Orangerote Weizengallmücke auf. Beide Mückenarten kommen bei Regen aus dem Boden und legen ihre Eier auf den Ähren ab. Die Larven fressen dann an den Kornanlagen, zerstören diese und verursachen schartige Ähren und Kümmerkorn.


Einige Sorten, wie z.B. LG Initial, LG Character, KWS Keitum, Komponist, Revolver und Lemmy besitzen eine Resistenz gegen die Orangerote Weizengallmücke. In Befallsjahren konnten resistente Sorten in den Versuchen einen um 20% höheren Ertrag bilden als anfällige Sorten.


Winterfestigkeit: Auch die Winterfestigkeit wird jedes Jahr deutschlandweit in speziellen Versuchen getestet und bleibt für kahlfrostgefährdete Gebiete immer noch ein wichtiges Merkmal. Schon mehrere Jahre in diesen Tests bestätigt haben sich die Sorten Patras, RGT Reform, Elixer, Apostel und Boss. Von den neueren Sorten schneiden Informer, KWS Emerick, Viki und die Hybride Hymalaya gut ab.


E-Weizen mit Potenzial


Unter allen geprüften Weizensorten sticht Axioma durch sichere Proteingehalte hervor. Auch die Fallzahl und die Fallzahlstabilität heben sich von den anderen Sorten ab. Bei dem im Süden wichtigen Kriterium Fusarium schneidet Axioma ebenfalls gut ab.


Auf ähnlich gutem Niveau bei der Fusariumresistenz liegt Moschus. Zudem kann die Sorte auch mit einer breiten Krankheitsresistenz bei Blattkrankheiten und einem hohem Tausendkorngewicht (TKG) aufwarten.


Ebenfalls ein sehr schönes Korn hat KWS Emerick, erreicht aber die geforderten Proteinwerte nicht so sicher wie die vorher genannten Sorten. Bei guter Winterhärte ist sie fallzahlstabil und auswuchsfest. ▶


Die längerstrohige Sorte Viki zeichnet sich ebenfalls durch eine gute Fusarium- und Blattseptoriaresistenz aus. Der Bestandesdichte-Typ ist etwas unterdurchschnittlich standfest und bei der Ernteplanung sollte man die nur mittlere Fallzahlstabilität beachten.


Eine sehr hohe Fallzahl und gute Rohproteingehalte erreicht die frühreife Sorte SY Koniko. Auch bedingt durch den langen Halm ist die Standfestigkeit nur mittel bis gering. Die Resistenz gegen Septoria und Fusarium ist mittel bis gut, gegen Gelb- und Braunrost sehr gut.


Die etwas kleinkörnigere Sorte Komponist spielt ihre Stärken bei der Standfestigkeit und Fallzahlstabilität aus. Der Rohproteingehalt liegt auf dem Niveau von Viki, die Krankheitsresistenzen sind mittel bis gut. Hervorzuheben ist die Resistenz gegen die Orangerote Weizengallmücke.


TopSorten aus dem A-Segment


Die Sorte mit der zweitgrößten Vermehrungsfläche, die sich zudem langjährig in Deutschland bewährt hat, ist RGT Reform. Vor allem wegen ihrer Standfestigkeit und Fallzahl bzw. Fallzahlstabiliät wird sie geschätzt.


Bereits seit 2012 zugelassen ist Patras, der sehr großkörnig ist und demzufolge das Korn eine hohe Mehlausbeute erreicht. Patras zeigt sich in den Versuchen sehr winterhart, allerdings erfordert er ein Augenmerk auf Braunrost.


Der A-Weizen Spontan ist in dieser Qualitätsgruppe der proteinstärkste und auch wegen seiner hervorragenden Standfestigkeit ist er weit verbreitet. Den Wachstumsreglereinsatz kann man auf ein Minimum beschränken. Hervorzuheben sind seine Krankheitsresistenzen bei Mehltau und Fusarium.


Ebenfalls weit verbreitet im süddeutschen Anbauraum ist Apostel. Diese Sorte erreicht ein sehr hohes TKG, jedoch ist – ebenso wie bei Patras – bei der Ernteplanung die nur mittlere Fallzahlstabilität zu beachten. Die Rohproteingehalte sind oft etwas knapp, jedoch erreicht das Korn hohe Backvolumina.


Am meisten Vermehrungsfläche in Deutschland hat Asory. Die Sorte kann hohe Erträge bringen, erreicht dann aber oftmals nicht die für A-Weizen geforderten Rohproteinwerte. Für eine A-Sorte erreicht sie dennoch hohe Backvolumina. Mit Ausnahme von Halmbruch und DTR hat Asory breite Krankheitsresistenzen. Die Standfestigkeit gilt es mit einer etwas höheren Wachstumsreglerintensität zu unterstützen.


Die frühreife und kürzere Sorte Lemmy ist gut standfest und besitzt eine Resistenz gegen die Orange Weizengallmücke. Die kleinkörnigere Sorte liefert für eine A-Sorte stabile Rohproteingehalte.


Pep besitzt eine gute Widerstandsfähigkeit gegen Gelbrost, aber nur eine geringe Braunrost- und eine mittlere Blattseptoriaresistenz. Die Fallzahlstabilität wurde als sehr gut beschrieben.


Die begrannte Sorte Foxx weist ähnlich gute Fallzahl- und Krankheitseigenschaften wie Pep auf. Sie reift allerdings etwas früher ab und kann in Kombination mit späteren Sorten zur Entzerrung von Arbeitsspitzen beitragen.


Die etwas längere Sorte SU Habanero weist ausgeglichene Resistenzeigenschaften auf. Das etwas überdurchschnittlich große Korn trägt zu einer guten Mehlausbeute bei.


Eine ähnliche Strohlänge weist die Hybridsorte Hyvega auf, allerdings benötigt sie etwas mehr Wachstumsregler. Die Krankheitsresistenzen sind bei dieser Sorte leicht überdurchschnittlich. Das Ertragspotenzial ist hoch, jedoch macht sich bei hohen Erträgen auch bei dieser Sorte der „Verdünnungseffekt“ mit dann niedrigen Rohproteingehalten bemerkbar. Wie der Anbau von Hybriden wirtschaftlich einzuordnen ist, lesen Sie in der Zusatzinfo „Hybridweizen“.


LG Character ist einer der spätesten im Sortiment. Das Ertragspotenzial ist hoch, bei dann allerdings nur mittleren Rohproteingehalten. Seine Stärke ist die Resistenz gegen Mehltau und auch gegen die Orange Weizengallmücke. Die weiteren Krankheitseigenschaften liegen im mittleren Bereich. Auf Fusarium ist aber zu achten.


Die Standfestigkeit der etwas längeren Sorte KWS Universum erfordert etwas mehr Wachstumsreglereinsatz. Die Halmbruchresistenz ist jedoch überdurchschnittlich gut, ebenso wie das Verhalten bei Mehltau- oder Gelbrostdruck. Den Ertrag bildet die Sorte hauptsächlich über eine hohe Kornzahl pro Ähre, die allerdings bei Regen in der Blüte und bei Maisvorfrucht vor Fusarium geschützt werden muss.


RGT Kilimanjaro ist eine Geschwistersorte zu RGT Reform mit ebenfalls sehr hoher Fallzahl. Die etwas spätere Sorte weist mittlere bis leicht überdurchschnittliche Krankheitsresistenzen auf.


Diese B-Weizen eignen sich


Informer ist eine gut standfeste Sorte mit breiter Krankheitsresistenz, vor allem mit einer Stärke gegenüber Septoria-Blattdürre. Allerdings kann die nur mittlere Fusariumresistenz auch hohe DON-Belastungen bedeuten. Informer hat ein massiges vegetatives Wachstum und zählt in der Kornreife zu den späteren Kandidaten. Die winterharte Sorte schöpft ihr Ertragspotenzial aus einem großem Korn.


Campesino ist eine frühere Sorte mit hohem Ertragspotenzial, das sie hauptsächlich über die hohe Kornzahl je Ähre generiert. Mit den hohen Erträgen geht dann allerdings auch ein geringer Rohproteingehalt einher, der für eine proteinreduzierte Fütterung interessant ist. Überraschend ist, dass die Gebäcke der kleinkörnigen Sorte trotz sehr niedrigem Rohproteingehalt ein mittleres Backvolumen erreichen. Bis auf DTR sind die Krankheitsresistenzen überdurchschnittlich, sodass Campesino auch in Stoppelweizenversuchen seine Leistungsfähigkeit bestätigt.


Die längere Sorte Argument benötigt mehr Wachstumsregler. Mithilfe eines hohen TKG kann sie gute Erträge liefern. Sie gehört zu den Sorten mit der breitesten Krankheitsresistenz – insbesondere bei Fusarium.


Boss zählt zu den proteinreicheren B-Weizen. Er kombiniert eine gute Standfestigkeit mit guter Halmbruchresistenz. Die kleinkörnigere Sorte weist ansonsten mittlere Krankheitseigenschaften auf.


Der zuerst in Frankreich zugelassene Chevignon hat ein hohes Ertragspotenzial, das allerdings mit einer etwas höheren Wachstumsreglerintensität abzusichern ist. Die Krankheitsresistenzen der frühreifen Sorte liegen im Sortimentsmittel.


C-Weizen: es gibt sie noch!


Obwohl C-Weizen vom 20 kg/ha N-Abschlag bei der Düngebedarfsermittlung betroffen ist, kann der Anbau wegen des hohen Ertragspotenzials noch immer interessant sein. Im Süden noch weit verbreitet ist die Sorte Elixer. Sie ist blattgesund, benötigt aber wegen ihrer nur mittleren Standfestigkeit eine etwas höhere Wachstumsreglerintensität.


Die etwas spätere C-Weizensorte KWS Keitum hat ein hohes Ertragspotenzial. Die Standfestigkeit muss allerdings ebenfalls mit einem höheren Wachstumsreglereinsatz abgesichert werden. Die Sorte bildet ein großes Korn, bei der Ernteplanung ist jedoch die etwas schwächere Fallzahlstabilität zu berücksichtigen. Die Krankheitseigenschaften, vor allem bei Halmbruch und Gelbrost, sind überdurchschnittlich gut. Eine Ausnahme gilt für Fusarium, weshalb bei Mais als Vorfrucht und Regen in der Blüte ein Fungizideinsatz einzuplanen ist.


Das leisten neue Sorten


Sechs neuere Sorten haben den Weg in die bayerischen Landessortenversuche gefunden. Akzent (2020) ist eine längere A-Sorte mit einer guten Fusariumresistenz. Sie hat ein hohes Ertragspotenzial, erreicht aber bei hohen Erträgen nur unterdurchschnittliche Rohproteinwerte. Jubilo (2020) ist ebenfalls eine A-Sorte, die etwas später abreift und ausgewogenen Krankheitsresistenzen sowie eine etwas überdurchschnittliche Fallzahlstabilität aufweist.


Die B-Sorte SU Mangold (2020) ist eine Elixer-Kreuzung mit hohem Ertragspotenzial bei deutlich verbesserter Standfestigkeit.


Die zwei 2021 zugelassenen A-Sorten KWS Imperium und SU Jonte zählen zu den Sorten, bei denen sich bei hohen Erträgen der Rohproteingehalt „verdünnt“. Bei der Fallzahl haben sie aber sehr gute Einstufungen. Die Standfestigkeit sowie Anfälligkeit für Blatt- oder Ährenkrankheiten sind im guten bis mittleren Bereich.


Der neue C-Weizen Revolver hat in den Wertprüfungen ein hohes Ertragspotenzial gezeigt. Ebenso überzeugt die spätere Sorte durch gute bis sehr gute Resistenzen bei Blattseptoria und den Rostarten.


Vom Bundessortenamt in 2021 neu zugelassen wurde nur eine E-Sorte, und zwar SY Plantus. Die neu zugelassenen A-Sorten Attribut, Artengo, KWS Jubilum und Kastell zeigen beim dominierenden Erreger Blattseptoria eine gute Abwehrkraft. Die neuen B-Weizen SU Fiete und Knut sowie die Hybridsorte SU Hycartney erfüllen die Erwartungen für dieses Sortiment in Ertrag und Pflanzengesundheit. Zudem hat Knut – ebenso wie die neue Sorte Akasha – eine Resistenz gegen die Orange Weizengallmücke. Neben der bereits genannten Sorte Revolver wurde mit Pepper eine weitere C-Sorte neu zugelassen, die sich als Keksweizen eignet.


daniel.dabbelt@topagrar.com


daniel.dabbelt@topagrar.com


Eine Übersicht der Vermehrungsflächen und Ergebnisse zur N-Effizienz der Sorten finden Sie unter www.topagrar.com/weizensortensued2021.


Unser Autor


Paul Zieglmaier, Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten, Deggendorf-Straubing

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