Zukunftsmodell Kooperation: Drei Landwirte sehen darin die Chance, den Hof in der Familie zu halten.
Die EU-Agrarreform hat uns zusammengebracht“, erklärt Fabrice Plasmans (52), wie es dazu kam, dass er mit zwei weiteren Landwirten kooperiert und insgesamt 1000 ha Ackerland in Vermars und Umgebung, 36 km nordöstlich von Paris, bewirtschaftet. Vor 14 Jahren begannen sie zunächst zu zweit, ein paar Jahre später stieß der dritte Partner dazu. Ihr gemeinsames Ziel: Die Produktionskosten optimieren, um wettbewerbsfähig zu sein. Der Plan ging auf. „Wir haben unsere Maschinen- und Arbeitserledigungskosten um 25% gesenkt“, so Plasmans. Umgesetzt haben sie dies mit der „einfach gestrickten“ Gesellschaft „PGB Groupe“. Die Kürzel stehen für ihre Namen: Plasmans, Garnier und Boisseau. Die Gesellschaft bewirtschaftet die Fläche der 3 Gesellschafter und 100 ha eines weiteren Landwirts.
Sie beschäftigt drei Fremd-Ak (vorher waren es 6) und besitzt folgende Maschinen: acht Traktoren, zwei Mähdrescher, zwei PS-Spritzen, zwei Pflüge. Der Einkauf der Betriebsmittel und der Verkauf der Produkte erfolgen ebenfalls über die PGB Groupe. Sie kann 303 m3 Flüssigdünger und 5000 t Getreide lagern, hat aber keine eigene Trocknung.
Die drei Landwirte bringen sich als Manager in die Gesellschaft ein und werden dafür entlohnt. Den Gewinn verteilen sie anteilig nach der Fläche. Land und Gebäude sind weiter in Hand jedes einzelnen Landwirts. Jeder Betrieb macht auch seine eigene Buchführung.
Mit einem Arbeitsbesatz von 0,6 Ak je 100 ha und einem Maschinenneuwert von 2000 €/ha liegt die PGB Groupe sehr günstig. Auch die Erträge auf den Lösslehmböden lassen Neid aufkommen. Der 5-Jahresschnitt beträgt z.B. bei Rüben 96 t/ha, Weizen 9,6 t/ha, Raps 4,4 t/ha und Ackerbohnen 5 t/ha.
Die Kooperation ist nicht nur wirtschaftlich ein Erfolg. „Man kann beruhigt Urlaub machen und darauf vertrauen, dass die Partner die Arbeit auch ohne einen gut erledigen“, so Plasmans. Zudem ist sie ein zukunftssicheres Modell. So haben sich die 3 Partner bereits Gedanken darüber gemacht, wie es weitergehen soll, wenn sie altersbedingt ausscheiden. Der Sohn eines Landwirtes hat bereits die Nachfolge angetreten. Er wird künftig die Gesellschaft alleine weiterführen, denn die Kinder der beiden anderen Landwirte wollen außerhalb der Landwirtschaft arbeiten.