Um Tierverluste beim Mähen, vor allem bei den wenig mobilen bodenbrütenden Vögeln und Säugetieren, wirkungsvoll zu verringern, muss man Grünland ab einer Größe von 1 ha laut Bundesnaturschutzgesetz von innen nach außen mähen. Wie das am besten funktioniert, zeigt die Grafik. Mithilfe dieses Verfahrens hat das Niederwild eine größere Überlebenschance. Es wird an den Wiesenrand gedrängt und kann so in die ungenutzten Randstreifen gelangen.
Um Rehkitzverluste beim Mähen zu minimieren, reicht dies allerdings oft nicht aus. Informieren Sie vor der Ernte (mindestens 24 Stunden vorher) den Jagdpächter, damit dieser zusätzliche Maßnahmen zum Schutz der Kitze ergreifen kann. Häufig sucht er die Grünlandflächen dann gezielt nach Rehkitzen ab. Auch das Aufhängen von Plastiktüten oder Flatterbändern an Holzstöcken kann helfen, die Muttertiere mit ihren Kitzen zu vertreiben. Zum Schutz der Rehkitze gibt es auch folgende technische Hilfsmittel:
- Wer akustische Wildretter am Abend vor der Mahd auf der Fläche anbringt, sorgt dafür, dass die Rehe ihre Kitze von der Fläche führen.
- Akustische Wildretter am Mähwerk vertreiben das Wild durch eine laute Sirene (hilft nicht bei Jungtieren, die sich ducken).
- Möglich ist es auch, mit Drohnen, an denen eine Wärmebildkamera angebracht ist, sich duckende Kitze im hohen Gras zu erkennen und gezielt aus dem Bestand zu treiben.
Die Tiere bei der Grünlandmahd zu schützen, ist auch für hygienisch einwandfreie Grassilagen wichtig. Denn: Befinden sich Tierkadaver im Erntegut, steigt die Gefahr von Botulismus.