Gerald Hick aus Oberfranken hat seine Strategie gegen Unkräuter im Wintergetreide intensiviert. Mit sichtbarem Erfolg.
Gerald Hick aus Weißdorf-Albertsreuth (Lkr. Hof) konnte beim Blick auf die Hofwaage seinen Augen kaum trauen. „Wir haben bei der Hybridgerste in diesem Jahr bis zu 111dt/ha gedroschen, normal sind hier etwa 90! Offenbar war unsere Anbaustrategie nicht verkehrt“, sagt der Ackerbauer, der seine 107 ha pfluglos bewirtschaftet.
Er grubbert dafür mit Überzeugung und hat sich für eine noch homogenere Mischung der sandigen Lehmböden einen neuen Grubber angeschafft. Auf der Stoppel grubbert er zunächst flach, beim zweiten Mal bis zu 22 cm tief. „Ohne die Glyphosat-Behandlung nach Raps würde das aber nicht ausreichen.“
So früh wie möglich:
Hicks Herbizid-Strategie zielt auf die Taube Trespe ab: Auf die Gerstensaat ab dem 20. September folgt zehn Tage später die erste Behandlung. „Sobald wir die Fahrgassen sehen, setzen wir sowohl bei Gerste als auch bei Weizen eine Mischung aus 0,4l Beflex und 0,3l Herold ein. Damit erwischen wir die Trespe, die Jährige Rispe und den Windhalm ganz gut“, so der Ferkelerzeuger.Im Frühjahr setzt Hick in EC31 die erste Fungizidbehandlung mit einer Kombination aus Wachstumsregler, Fungizid und Herbizid (50g Pointer Plus) sowie dem Zusatz von Mangan und Bittersalz an. „Damit sorgen wir für eine ausgewogene Ernährung der Bestände“, ist er überzeugt. In EC39 wechseln die Fungizid-Wirkstoffe und bei Bedarf kommt ein Insektizid hinzu. Ein Herbizid ist nicht mehr nötig.
Gedüngt wird das Getreide im Frühjahr zweimal mit flüssigem Stickstoff. Die Hybridgerste bekommt eine dritte Gabe über Gülle. Bei Winterweizen stehen die Vorbeugung von Pilzkrankheiten und der Einsatz von Wachstumsreglern stärker im Fokus. Um sein Getreide verfüttern zu können, fährt er Mitte Juni zum dritten Mal mit Fungiziden durch die Bestände.
Gerald Hick ist zufrieden: „Wir haben unser Management intensiviert, setzen aber auf günstigere Pflanzenschutzmittel. Bisher geht diese Rechnung auf.“ -sl-