Werner Eckert wurde als Moderator des Landfunks im Südwesten Deutschlands bekannt. Heute berichtet er über Umwelt- und Ernährungsthemen in Funk und Fernsehen.
Es ist ein ebenso deutliches wie ehrliches Bekenntnis: „Bauer wollte ich nie werden.“ So erklärt Werner Eckert (57), warum er den elterlichen Hof verließ und stattdessen Radio- und Fernseh-Journalist wurde, heute Redaktionsleiter beim Südwestrundfunk (SWR) ist und sich als Weinexperte einen Namen gemacht hat.
Eckert ist beim SWR in Mainz für die Themen „Umwelt und Ernährung“ verantwortlich. Seine Fachredaktion produziert Radio- und TV-Beiträge auch im ARD-Verbund für die bundesweite Ausstrahlung. Ein typischer Tagesablauf: Morgens Beiträge zum deutsch-belgischen Atomabkommen und zum Emissionshandel, mittags ein Pro und Kontra über Wildtiere im Zirkus und abends eine Weinbewertung. Sein persönliches „Steckenpferd“ ist der Klimaschutz. Bei allen UN-Klimakonferenzen war Eckert vor Ort und berichtete.
Heimatverbunden:
Zwar habe ihn die Arbeit auf dem elterlichen 25 ha-Betrieb in Klein-Winternheim in der Nähe von Mainz nicht gereizt. „Trotzdem bin ich der heimatlichen Scholle verbunden geblieben“, erklärt er. Eckert wohnt mit seiner Familie heute direkt neben dem alten Betrieb, die Familie seiner Schwester bewirtschaftet den Hof weiter.Früh sei klar gewesen, dass er den elterlichen Betrieb nicht übernehmen würde: „Als ich aufs Gymnasium wechselte, ahnte mein Vater schon Böses.“ Zum Publizistik-Studium sei er dann jedoch „nur“ bis nach Mainz gekommen und dort später beim SWR hängengeblieben: „Den Job beim Landfunk wollte außer mir wohl niemand machen“, erinnert er sich.
Die Arbeit als Redaktionsleiter genießt er: „Natürlich arbeitet der Sender auch in Hierarchien. Aber ein Stück weit kann und will ich mein eigener Herr sein. Im Notfall mache ich Arbeiten lieber schnell selbst. Das liegt wohl an meiner Herkunft“, erklärt er. Auch habe er aus der Landwirtschaft einen Blick für Zusammenhänge mitgenommen: „Ich kann gut überschlägig kalkulieren.“ Geholfen hat ihm diese Gabe unter anderem bei einem Interview mit dem ehemaligen Bundeslandwirtschaftsminister Ignaz Kiechle in dessen Dienstwagen. Dieser habe dabei im Schnelldurchgang die gesamte EU-Agrar- und Haushaltspolitik erklärt.