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Blockheizkraftwerke: Achten Sie auf eine regelmäßige Wartung

Lesezeit: 4 Minuten

Die Blockheizkraftwerke schneiden in unserer Umfrage gut ab. Allerdings streikte laut Pannenstatistik häufig die Motorsteuerung. Auffällig: Leser, die diese Probleme hatten, gaben auch oft Schwierigkeiten mit dem Schwefel-, Wasser- und Ammoniakgehalt ihres Biogases an.


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Das legt den Schluss nahe, dass nicht immer die Steuerung der Grund allen Übels ist. Vielmehr dürfte dies ein Indiz für eine mangelhafte Gasqualität sein. Denn sobald auch nur ein Parameter wie die Gasfeuchte oder der Schwefelgehalt nicht mehr der Norm entsprechen, schaltet die Steuerung den Motor aus.


Dr. Manfred Dederer, Biogasberater aus Baden-Württemberg empfiehlt daher: „Jede Anlage sollte über eine Regelstrecke verfügen, die das Gas entfeuchtet und dessen Druck an die Bedürfnisse des Motors anpasst.“


Wenn Sie sehr eiweißreiche Substrate wie Hähnchenmist oder Zwischenfrüchte verfüttern, sollten Sie auf die Gasqualität ein besonderes Augenmerk legen. Denn dann können die Schwefel- oder auch Ammoniak-Gehalte im Biogas stark ansteigen. Vor allem Betreiber von Zündstrahlmotoren müssen hier besonders aufmerksam sein. Denn diese Systeme tolerieren sehr viel weniger Schwefel als Gas-Otto-Motoren.


Experten raten daher: Installieren Sie in jedem Fall eine Entschwefelung und sollte diese bei einer sehr eiweißreichen Fütterung nicht ausreichen, geben Sie rechtzeitig Eisenhydroxid dem Futter zu, um den Schwefel bereits im Fermenter auszufällen.


Einige Leser monierten zu den hohen Zündölverbrauch der Zündstrahlmotoren. Im Schnitt beträgt dieser gemessen am gesamten Verbrauch rund acht Prozent. Neuere Modelle schaffen auch deutlich nied­rigere Werte von unter fünf Prozent.


Nur wenn der Verbrauch deutlich von den Herstellerangaben abweicht, sollten Sie aktiv werden. Aber reduzieren Sie den Ölverbrauch auf keinen Fall in Eigenregie!


„In der Vergangenheit haben Betreiber damit böse Überraschungen erlebt“, weiß Gers-Grapperhaus aus Erfahrung. Denn wenn nicht genügend Zündöl dem Biogas beigemischt wird, kann es zu Überhitzungen an den Einspritzdüsen kommen, was unter Umständen zum Motorschaden führt. Ziehen Sie daher immer den Hersteller des Blockheizkraftwerkes zu Rate.


Der Kühlung auf die Sprünge helfen


Immer wieder plagten sich die Teilnehmer der Umfrage auch mit überhitzten Ölkühlern herum. Hiervon waren sowohl die Zündstrahler als auch die Gas-Otto-Blockheizkraftwerke betroffen.


Eine Überhitzung an diesem Bauteil kommt laut Gers-Grapperhaus vor allem im Sommer vor. Denn dann wird die Abwärme der Anlagen oft nicht genutzt und muss heruntergekühlt werden, bevor sie in die Umwelt entweicht. Allerdings sind die Kühler damit an besonders heißen Tagen oft überfordert. Helfen Sie deshalb mit einer zusätzlichen Lüftung im BHKW-Raum nach. Einfache Ventilatoren, die Sie so aufstellen, dass die kalte Luft den Notkühler überstreicht, reichen für diesen Zweck vollkommen aus.


Wartung zahlt sich aus


„Um grundsätzlich Ärger mit den Block­heizkraftwerken zu vermeiden, sollten Sie außerdem deren Wartung nicht ver­nach­lässigen“, sagt Dederer. Halten Sie sich da­her exakt an die Vorgaben des Herstellers.


Viele Unternehmen bieten auch Vollwartungsverträge für ihre Maschinen an. Das kostet zwar bis zu 1,5 Cent je erzeugter Kilowattstunde, darin sind aber in der Regel bereits Rücklagen für den Tausch eines defekten oder alten Motors gegen einen neuen enthalten. Diese Kosten würden Ihnen auch ohne Vollwartung nicht erspart bleiben.


Die reinen Ausgaben für die Wartung betragen etwa 0,5 Cent je Kilowattstunde. Und die zahlen sich laut einer Untersuchungen der Landesanstalt für Landwirtschaft in Bayern aus. So konnten die BHKW-Experten des Institutes nachweisen, dass Kraftwerke, die vom Hersteller gewartet werden, fast durchgängig einen besseren Wirkungsgrad erzielen, als solche, die von den Betreibern der Anlagen betreut wurden.


Unterm Strich erzielten Biogaserzeuger, die einer Fremdwartung vertrauten, einen um 5 € höheren Ertrag pro Betriebsstunde als diejenigen, die in Eigenregie ihr Blockheizkraftwerk warteten. j

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