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Diese Partner helfen beim Stromverkauf

Lesezeit: 4 Minuten

Es gibt mehrere Erzeugergemeinschaften und Vermarkter, die zu unterschiedlichen Konditionen arbeiten.


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Für den Einstieg in das Marktprämienmodell gibt es derzeit mehrere Partner am Markt: Anlagenhersteller, Stromhändler, Energiekonzerne und firmenunabhängige Erzeugergemeinschaften.


Die Gründung einer Erzeugergemeinschaft hat den Vorteil, dass Energiemengen gebündelt werden und das Ausfallrisiko sinkt und damit auch weniger Ausgleichsenergie-Kosten anfallen (womit die Managementprämie für die Anlagenbetreiber steigt).


Darüber hinaus können die Gemeinschaften auch als Einkaufsgemeinschaft auftreten, zum Beispiel für den Bezug von Strom für den Eigenbedarf der Anlagen.


Genossenschaft als Bündler:

Als eine der ersten Gesellschaften hat sich im Januar 2011 die „Genossenschaft der Grün­energie-Erzeuger“ (GDGE) mit Sitz in Bad Oldesloe gegründet. Ihr gehören heute rund 120 Landwirte aus dem ganzen Bundesgebiet mit einer installierten Leistung von 120 MW an. Die GDGE hat eine eigene Internetplattform zur Regelung, Steuerung und Abrechnung der Energie geschaffen.


Die Genossenschaft will Betreibern bestehender Anlagen den Einstieg in das Marktprämienmodell erleichtern. Dafür bietet sie bis zum Jahr 2014 einen gesicherten Erlös in Höhe der EEG-Vergütung sowie die Managementprämie in Höhe von 0,15 Cent je Kilowatt pro Stunde an.


Auch der Anlagenhersteller MT-Energie aus Zeven (Niedersachsen) hat mit dem „EEG-Plus-Tarif“ einen Anreiz für Neuanlagenbetreiber geschaffen, die ohne Anlagenaufrüstung das Marktprämienmodell wählen wollen. Der Tarif liegt 0,5 Cent je kWh Strom über der jeweiligen EEG-Vergütung und wird bis Ende 2015 gezahlt.


GDGE und MT Energie arbeiten mit dem Vermarkter Energy to market (E2M) zusammen. E2M will Anlagen und Energiemengen in einem virtuellen Kraftwerk bündeln, um eine handelbare Größe zu erreichen. Für 2012 sind bereits 1 500 MW Windenergieleistung und 300 MW Solarstrom unter Vertrag, Biogasanlagen sollen folgen.


Ebenfalls mit E2M arbeitet die Gela Energie GmbH zusammen. Die Gesellschaft wurde im niedersächsischen Lünne (Emsland) im Oktober 2011 gegründet von der WLV Service GmbH, der VR Agrarberatung, der Raiffeisen Emsland Süd eG, dem Landvolk Niedersachsen und der TerraVis, dem Biogasbereich der AGRAVIS Raiffeisen AG. Die Gela will die Strommengen aus Biogas- und Windenergieanlagen bündeln und gemeinsam direkt vermarkten.


Die Envitec AG aus Saerbeck (Niedersachsen) ist nicht nur Anlagenhersteller, sondern betreibt inzwischen auch eigene Anlagen mit einer Leistung von 35 MW. Der Strom aus diesen Anlagen, aber auch der von Kunden mit Anlagen von Envitec oder anderen Herstellern, soll künftig direkt vermarktet werden. Zu diesem Zweck hat das Unternehmen die Tochtergesellschaft Envitec Stromkontor GmbH gegründet. Die Gesellschaft arbeitet mit der deutschen Tochter des Schweizer Stromhändlers EGL zusammen.


Der Anlagenhersteller PlanET aus Vreden (Nordrhein-Westfalen) arbeitet mit dem Grünstromhändler Clean Energy Sourcing (Clens) aus Leipzig zusammen. An dem Unternehmen ist zu 50 % das Unternehmen Terajoule Energy beteiligt, das selbst Regelenergie vermarktet. „Wir streben an, dass rund 50 % unserer Betreiber mit bestehenden Anlagen in das Marktprämienmodell wechseln“, stellt PlanET-­Geschäftsführer Henrik Becker in Aussicht.


PlanET hat zusammen mit Clens auch ein Modell erarbeitet, um Strom direkt an einen Abnehmer wie Krankenhäuser oder Schulen zu verkaufen. Der Mehrerlös für die Anlagenbetreiber kann bis zu 1,7 Cent/kWh erreichen.


Anlagenunabhängig agiert die Green Energy Systems GmbH (GESY) mit Sitz in Berlin. An der GESY sind Betreiber von erneuerbaren Energieerzeugungsanlagen, aber auch das Stadtwerke-Netzwerk Trianel beteiligt. Trianel kümmert sich dabei um den Handel des Stroms bzw. der Regelenergie. Für 2012 ist angestrebt, dass mehr als 2 500 MW Windenergieleistung direkt vermarktet werden.


Die Firma „Next Kraftwerke“ aus Köln bündelt Anlagen in dem „Next-Pool“. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben bereits über 100 Biogaserzeuger im Boot, die ihren Strom direkt vermarkten. Next konzentriert sich dabei auf den Markt mit Minutenreserveleistung.


In Schneverdingen (Niedersachsen) haben Landwirte eine herstellerun­abhängige Grünstrom-Erzeugergemeinschaft gegründet, in der zurzeit 42 MW Anlagenleistung gebündelt sind. Die Gemeinschaft verhandelt jetzt mit Stromhändlern und ist offen für die Zusammenarbeit mit Biogaserzeugern und ­anderen Gemeinschaften aus dem gesamten Bundesgebiet.


„Egal, welchen Vermarkter ein Landwirt wählt: Wichtig ist, dass mittelständische Strukturen entstehen, bei denen der Anlagenbetreiber auch langfristig ein gleichwertiger Partner bleibt“, rät E2M-Geschäftsführer Bodo Drescher. Auch wenn Konzerne wie die norwegische „Statkraft“ derzeit mit guten Konditionen locken, müsse das nicht bedeuten, dass das künftig auch so bleibt.

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