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Dosierstationen: Kunststoff auf dem Vormarsch

Lesezeit: 4 Minuten

Dosierstationen für Biogasanlagen gelten als besonders verschleißanfällig. Wegen des permanenten Kontakts mit den säurehaltigen Substraten macht sich vor allem an den Seitenwänden, Verkleidungen und Schnecken der Schubböden oder Vertikalmischer nach einiger Zeit eine starke Abnutzung bemerkbar.


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Davon betroffen sind vor allem Stationen aus Schwarzstahl. Die Industrie setzt daher zunehmend auf Komponenten aus Edelstahl oder hochwertigem Kunststoff. Ein paar Beispiele:


Trioliet (www.trioliet.com) bietet für bestehende Dosierstationen eine Poly­ethylenauskleidung zum Nachrüsten an. Neue Stationen werden ebenfalls mit dem laut Hersteller verschleißarmen Material angeboten, auf das eine Garantie von vier Jahren gewährt wird.


Fliegl (www.fliegl.com) rüstet seine Dosierstation PolyPro mit einer Kunststoffwanne aus. Darüber hinaus ist die baugleiche Dosierstation auch in einer Edelstahlausführung oder in lackiertem Stahl erhältlich. Die Container werden in verschiedenen Größen von 10 bis 200 m3 angeboten.


Strautmann (www.strautmann.de) verwendet bei allen Dosierstationen Bio-Mix und Bio-Mix-Double jetzt Edelstahlmesser. Auf Wunsch liefert das Unternehmen die Behälter mit einer Edelstahl-auskleidung aus.


Lösungen für schwierige Substrate


Die Industrie hat ihre Dosierstationen im vergangenen Jahr aber nicht nur auf Robustheit getrimmt. Da der Einsatz von Gras und Mist deutlich zugenommen hat, ist eine intensivere Zerkleinerung des Substrates Voraussetzung für einen einwandfreien Betrieb.


Ein Beispiel dafür ist der Schubcontainer „Vielfraß top“ von Agrikomp (www.agrikomp.de), der nun mit einem Fräsaggregat erhältlich ist. Dieses soll das Sub­strat stärker zerkleinern und zusätzlich mischen. Außerdem werden bei dem neuen System in Größen von 7 bis 40 m3 die Schnecken größer dimensioniert, um das sperrige Material leichter in den Fermenter transportieren zu können.


Romberger (www.romberger.de) rüstet seine Container ebenfalls mit einer Fräswalze aus. Das gesamte System ist mit 30 bis 80 m3 Volumen erhältlich. Der kleine Behälter ist für eine Biogasanlage mit rund 190 kW Leistung geeignet.


Mit Strom das Substrat knacken


Substrate lassen sich jedoch nicht nur mechanisch zerkleinern. Manch einer setzt auf eher ungewöhnliche Methoden:


Bei dem Verfahren „BioCract“ von Atres (www.atres.info) und Innovum (www.innovum.at) wird das Substrat mit Stromstößen von 100 Kilovolt behandelt. Dadurch werden offensichtlich die Zellstrukturen der Biomassepartikel zerstört.


Neben höheren Gasausbeuten versprechen die Unternehmen auch kürzere Rührzeiten im Fermenter. Die Anlagen eignen sich für Neubauten, können aber auch bei Altanlagen nachgerüstet werden. Um auszuprobieren, ob die Technik auch bei der eigenen Biogasanlage einen Effekt bringt, kann man sie für die Dauer von drei bis sechs Monaten mieten.


Kleine Dosierer für kleine Anlagen


Mit kleineren Dosierstationen versuchen immer mehr Firmen den Markt für Anlagen mit maximal 150 Kilowatt Anlagenleistung für sich zu gewinnen:


Die kreisrunden Futterstationen der Präzi-Fördertechnik (www.praeziflachstahl.de) ähneln Schüsseln, die mit einem zentralen Rührwerk ausgerüstet sind. Sie mischen, zerkleinern und dosieren. Das spart laut Hersteller Energie, da während des ganzen Vorganges anders als bei herkömmlichen Stationen nur ein Motor läuft.


Weiterer Vorteil: Die Stationen können bei Biogasanlagen, die im Boden versenkt werden, direkt auf dem befahrbaren Betondeckel montiert werden. Dadurch sind die Futterwege zwischen der Station und dem Fermenter sehr kurz, was den Verschleiß minimiert.


Schmack Biogas (www.schmack-biogas.de) bietet ab sofort die eigene Dosiertechnik „Pasco“ an. Mit Containergrößen von 20 oder 30 m3 sollen die Behälter vor allem für kleine Biogasanlagen geeignet sein. Die Container arbeiten mit einem Schubboden in einer flüssigkeitsdichten PE-Wanne.


Mehr Sicherheit beim Füttern


Die Biogasproduktion ist kein gleichmäßiger Prozess, vielmehr schwankt die Gasproduktion. Vor allem das Blockheizkraftwerk muss sich daher immer wieder auf die sich ändernde Gasmenge und -qualität einstellen, was mit Wirkungsgradverlusten verbunden ist.


Der Anlagenhersteller Envitec (www.envitec.de) bietet daher das Programm „Feedcontrol“ an, das die Fütterungsintervalle an die erforderliche Biogasmenge anpasst. Ein Sensor überprüft hierzu den Gasdruck im Fermenter und steuert je nach Bedarf die Dosierstation so, damit das BHKW möglichst immer Volllast erreicht.


Ein weiteres Problem bei der Fütterung sind Schwimmschichten, durch auftreibendes Substrat im Fermenter. Bislang versuchen die meisten Hersteller dieses Problem vor allem mit gezieltem Rühren Herr zu werden.


MT-Energie (www.mt-energie.de) verfolgt nun einen völlig neuen Lösungsansatz. Über eine Pumpe und eine Rohrleitung wird zurück gepumpte Flüssigkeit aus dem Fermenter in die Stopfschnecke des Reaktors eingebracht und mit dem frischen Substrat gemischt. Laut Hersteller führt dies dazu, dass das Substrat beim Eintritt in den Betonbehälter nicht wie ein „trockener Schwamm“ auftreibt und eine Schwimmschicht bildet.


Diethard Rolink, Hinrich Neumann

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