Auch bei Kurzumtriebsplantagen (KUP) können Schädlinge und Krankheiten auftreten. „Das muss nicht immer zum Totalausfall führen, aber kann den Ertrag erheblich schmälern“, weiß Richard Georgi von der Professur für Waldschutz an der TU Dresden.
Zu den tierischen Schädlingen zählen u.a. der Große Rote Pappelblattkäfer, das am häufigsten vorkommende Schadinsekt in Pappel-Plantagen. Er befällt vor allem die jungen Blätter der Triebe sowie frisch austreibende Stecklinge. „Daher ist vor allem bei Stecklingen sowie beernteten Flächen im Frühjahr die Gefahr durch den Pappelblattkäfer besonders hoch“, sagt Georgi.
Ebenfalls erhebliche Schäden bei Weiden und Pappeln können Blattwespen anrichten. Sie fangen häufig an den unteren Blättern an zu fressen, sodass sie erst sehr spät zu sehen sind. Auch der Weidenblattkäfer oder der Rothalsige Weidenbock wurden bereits in den Plantagen beobachtet.
Ein besonderes Problem kann auftreten, wenn Gründlandflächen in KUP umgewandelt werden. Denn dort kommen häufig Drahtwürmer (Larven der Schnellkäfer) vor, die an den Wurzeln der jungen Bäume fressen und diese dadurch schädigen.
Neben den Insekten können auch Pilze wie Blattrost oder Rindenbrand die Bäume befallen und zu erheblichen Ausfällen führen. Rehe oder Hirsche sind vor allem auf kleinen Flächen ein Problem. Auf großen Flächen hingegen verursachen sie laut Georgi zumeist nur am Rand Schäden.
Zur Bekämpfung der Insekten sollten Landwirte jedoch nur dann zur Pflanzenschutzspritze greifen, wenn ein Kahlfraß zu erwarten ist. „Mit dem Ausbringen vieler Insektizide tötet man auch die Nutzlinge ab, die die Schädlinge eindämmen können“, warnt der Wissenschaftler.
Wichtiger sei es, schon vor dem Pflanzen darauf zu achten, idealerweise 20 oder mehr verschiedene Klone zu verwenden, um das Befallsrisiko zu mindern – sofern sie verfügbar sind. Auch können verschiedene Klone das Risiko von Trocken- oder Frostschäden mindern.