Dass man fürs autonome Fahren keinen Computer braucht, zeigt der Agri-Robot von Eicher aus dem Jahr 1964. Er steuert komplett elektrisch bzw. mechanisch. Die Antriebseinheit besteht aus einem 40 PS-Motor, der Achse, einer elektrischen Steuereinheit sowie dem Sitz für Straßenfahrten und zum Anlegen der Vorgewende bzw. der ersten Furche. Der Motor treibt zwei Hydraulikpumpen an, die je einen Radmotor versorgen.
Vorne und hinten trägt der Robot Ausleger mit einem Pflugschar sowie zwei Tasträdern. Damit fährt der Agri-Robot die Startfurche ab. Die Querfurchen am Vorgewende lösen den Richtungswechsel aus: Zylinder heben nun das eine Schar aus, senken das gegenüberliegende in den Boden und der Eicher startet zur Rückfahrt.
Das Feldende erkennt die Maschine durch einen Notaushebel. Wenn dieser durch einen vorher gesetzten Pfahl ausgelöst wird, bleibt die Maschine stehen. Der Agri-Robot erkennt durch seine Tasträder auch, ob er noch in der Furche fährt. Sobald er auf Abwege gerät, stoppt der Motor. Ein Spornrad an der Seite überwacht zudem die Bewegungen des Selbstfahrers. Steht es über fünf Sekunden still, schaltet das Triebwerk ebenfalls aus.
Dass sich die Maschine nicht durchsetzte, lag wahrscheinlich am hohen Preis, gepaart mit der geringen Leistung von nur fünf Hektar am Tag. Versuche, mehrere Schare anzubauen, scheiterten. Eicher stellte die Entwicklung schnell ein. Das einzig bekannte Exemplar steht im Museum Historische Landbouwtechniek in Wageningen (Niederlande).