Wenn am Laktationsstart das aufgenommene Futter den Energiebedarf nicht deckt, mobilisieren Kühe ihre Fettreserven. Das kann zu Stoffwechselproblemen führen. Hinweise darauf soll das Fettsäuremuster der Haarfette geben. Das haben Wissenschaftler im Rahmen des Verbundprojektes optiKuh2 festgestellt.
Der Hintergrund: Die einzelnen Fettsäuren in Haaren stammen aus der Neu-Synthese im Stoffwechsel, aus dem Fettstoffwechsel oder direkt aus der Futteraufnahme, wie die Linolsäure (C18:2n-6) oder die Alpha-Linolensäure (C18:3n-3). Die letzten beiden Fettsäuren geben also Hinweise auf die Energieversorgung der Kuh.
Um das zu überprüfen, haben die Wissenschaftler die Gesundheits- und Leistungsdaten von 86 Fleckvieh- und 36 Holstein-Kühen auf drei Versuchsbetrieben analysiert, wo sich auch tierindividuelle Futteraufnahmen erfassen ließen. Sie haben Diagnosen von Euter-, Klauen- und Stoffwechselgesundheit sowie der Fruchtbarkeit erfasst.
Die Haarproben haben sie in der vierten Laktationswoche entnommen und mit den Gesundheitsdaten der ersten zwei Laktationswochen verglichen. Haare spiegeln den Stoffwechsel zwei bis drei Wochen rückwirkend wider.
Ergebnis: In den beiden Fleckvieh-Betrieben hatten die Haare von Kühen, die in der ersten Laktationswoche gesund waren, einen signifikant höheren Linolensäuregehalt als von erkrankten Tieren. Zudem hatten die gesunden Kühe auch einen erhöhten Linolsäuregehalt im Haarfett. Im Holsteinbetrieb waren in der ersten Woche gesunde und erkrankte Kühe nicht eindeutig anhand der Fettsäuren im Haar zu unterscheiden. Aber Kühe, die in der zweiten Laktationswoche krank waren, hatten in der vierten Woche einen signifikant geringeren Linol- und Linolensäuregehalt im Haarfett.
Somit eignen sich die Fettsäuren im Haar als objektiver Indikator für den Gesundheitsstatus am Laktationsstart. Die Wissenschaftler wollen jetzt analysieren, ob sich aus dem Rinderhaar auch einzelne Krankheiten feststellen lassen.
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Wenn am Laktationsstart das aufgenommene Futter den Energiebedarf nicht deckt, mobilisieren Kühe ihre Fettreserven. Das kann zu Stoffwechselproblemen führen. Hinweise darauf soll das Fettsäuremuster der Haarfette geben. Das haben Wissenschaftler im Rahmen des Verbundprojektes optiKuh2 festgestellt.
Der Hintergrund: Die einzelnen Fettsäuren in Haaren stammen aus der Neu-Synthese im Stoffwechsel, aus dem Fettstoffwechsel oder direkt aus der Futteraufnahme, wie die Linolsäure (C18:2n-6) oder die Alpha-Linolensäure (C18:3n-3). Die letzten beiden Fettsäuren geben also Hinweise auf die Energieversorgung der Kuh.
Um das zu überprüfen, haben die Wissenschaftler die Gesundheits- und Leistungsdaten von 86 Fleckvieh- und 36 Holstein-Kühen auf drei Versuchsbetrieben analysiert, wo sich auch tierindividuelle Futteraufnahmen erfassen ließen. Sie haben Diagnosen von Euter-, Klauen- und Stoffwechselgesundheit sowie der Fruchtbarkeit erfasst.
Die Haarproben haben sie in der vierten Laktationswoche entnommen und mit den Gesundheitsdaten der ersten zwei Laktationswochen verglichen. Haare spiegeln den Stoffwechsel zwei bis drei Wochen rückwirkend wider.
Ergebnis: In den beiden Fleckvieh-Betrieben hatten die Haare von Kühen, die in der ersten Laktationswoche gesund waren, einen signifikant höheren Linolensäuregehalt als von erkrankten Tieren. Zudem hatten die gesunden Kühe auch einen erhöhten Linolsäuregehalt im Haarfett. Im Holsteinbetrieb waren in der ersten Woche gesunde und erkrankte Kühe nicht eindeutig anhand der Fettsäuren im Haar zu unterscheiden. Aber Kühe, die in der zweiten Laktationswoche krank waren, hatten in der vierten Woche einen signifikant geringeren Linol- und Linolensäuregehalt im Haarfett.
Somit eignen sich die Fettsäuren im Haar als objektiver Indikator für den Gesundheitsstatus am Laktationsstart. Die Wissenschaftler wollen jetzt analysieren, ob sich aus dem Rinderhaar auch einzelne Krankheiten feststellen lassen.