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Lüften Sie im Sommermodus

Lesezeit: 5 Minuten

Die Tage werden länger, die Temperaturen steigen. Jetzt wird es Zeit, die Stalllüftung zu säubern und für den Sommerbetrieb vorzubereiten. Das senkt die Energiekosten deutlich.

Der Sommer kommt. Deshalb wird es jetzt Zeit, die Stalllüftung von Winter- auf Sommermodus zu stellen. Wichtig für ein gutes Stallklima in den Sommermonaten sind ausreichend frische Luft, eine geringe Schadgaskonzentration, die richtige Temperatur, die passende Luftfeuchtigkeit und die korrekte Luftgeschwindigkeit.

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Ein gutes Stallklima ist nicht nur gut für die Tiergesundheit, sondern auch für das Tierwohl, die biologischen Leistungen und die Arbeitsplatzqualität. Und wer an der Initiative Tierwohl teilnimmt, muss die Lüftung ohnehin regelmäßig checken lassen.

Die Überprüfung ist auch angesichts der stark steigenden Strompreise wichtig. Laut einer Prognose des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) steigt der Strompreis bis zum Jahr 2030 auf fast 44 Cent je kWh an (siehe Übersicht).

In dieser Ausgabe zeigen wir Ihnen, welche Bauteile der Lüftung Sie jetzt säubern und was Sie bei der Stallkühlung kontrollieren sollten. In der nächsten Ausgabe geben wir Ihnen Tipps, wie Sie die Regelung der Lüftung für den Sommerbetrieb richtig einstellen.

Klar Schiff am Zuluftgitter

Frische Luft strömt nur dann ungestört in den Stall, wenn alle Zuluftöffnungen sauber sind. Wird die Luft über die Traufe angesogen, verschmutzen die Gitter sehr schnell. Vor allem bei engmaschigen Gittern ist das der Fall. Das liegt daran, dass die Staub- und Pollenbelastung im Traufenbereich oft höher ist als wenn das Gitter bzw. die Zuluftjalousie im Giebel sitzt.

Verschmutzte Öffnungen erhöhen nicht nur die Energiekosten, weil sich die Luft dann andere Wege suchen muss. Auch der Gegendruck steigt und am Ende kommt zu wenig Frischluft im Stall an. Das senkt die Luftqualität.

Ideal ist, wenn Sie die Zuluftgitter im Mai oder Juni säubern, denn dann lässt der Pollenflug deutlich nach. Für die Reinigung eignen sich entweder ein Besen oder bei sehr starker Verschmutzung bzw. Verkrustung der Hochdruckreiniger. Ein Laubbläser hilft meist wenig, weil er anhaftende Pollen nicht wegblasen kann.

Zuluftkanäle ausfegen

Bevor die Luft über Rieseldecken oder andere Zuluftelemente in die Buchten strömt, fließt sie durch Luftkanäle. In diesen sammelt sich mit der Zeit viel Staub an. Das liegt an den Staubpartikeln und Pollen, die mit der Luft in den Stall gelangen. Insbesondere bei geringen Luftraten bleiben diese im Kanal liegen.

Mit der Zeit setzen sich die Zuluftöffnungen zu bzw. die Querschnitte werden immer kleiner. Am Ende reicht die Frischluftmenge nicht mehr aus und die Luftqualität sinkt. Das kann zu geröteten Augen oder Atemwegsproblemen führen. Außerdem steigt der Gegendruck im Lüftungssystem an, was die Stromkosten in die Höhe treibt. Es kann auch passieren, dass die Lüftungsanlage Falschluft aus dem Güllekeller zieht. Schmutz ist letztlich auch ein idealer Nährboden für Ungeziefer. Bakterien und kleinere Insekten nutzen die Ablagerungen als Nahrungsgrundlage.

Reinigen Sie alle Zuluftkanäle, Porendecken oder Rieselkanäle deshalb mindestens einmal pro Jahr gründlich. Entweder sollten Sie die Kanäle ausfegen, mit einem Luftkompressor auspusten oder mit dem Hochdruckreiniger säubern. Wichtig dabei ist, dass der Druck nicht zu hoch eingestellt ist. Dadurch könnten Beschädigungen an den Wänden des Luftkanals oder den Zuluftelementen entstehen.

Lauf der Stellklappen prüfen

In Zu- und Abluftschächten sitzen in der Regel Stellklappen, die mithilfe von Elektromotoren verstellt werden. Prüfen Sie, ob die Stellmotoren noch einwandfrei funktionieren und ob die Antriebswelle fest am Elektromotor sitzt. Oftmals sitzen zwei Klappen auf einer Welle. Testen Sie, ob beide Klappen parallel öffnen und schließen.

Kontrollieren Sie zudem am Lüftungsregler, ob die Einstellungen passen. Steht dort „Klappenöffnung 50%“, muss die Klappe halb geöffnet sein.

Stoppen Sie die Falschluft

Die Größe des Lüftungssystems wird für jeden Stall individuell berechnet. Dabei wird mit den Luftmengen kalkuliert, die über das Zuluftsystem in die Abteile einströmt. Dringt Falschluft über undichte Türen, Decken oder offenen Wandbohrungen ein, passen die berechneten Werte nicht mehr. Die Tiere reagieren darauf empfindlich.

Dramatisch wird die Situation, wenn Falschluft durch undichte Gülleschieber, die im Zentralgang sitzen, angesogen wird. Mit Schadgasen angereicherte Luft führt zu Stress und die Zuluftqualität leidet. Auch Falschluft aus dem Dachraum ist schädlich. Im Sommer steigen die Temperaturen dort schnell auf bis zu 60°C an. Das ist eindeutig zu viel für die Tiere.

Dichten Sie deshalb alle Schlitze an Türen, Schächten, Fenstern und im Bereich der Deckenisolierung gründlich ab. Denn bei einem nur 4 cm breiten Schlitz unter der Abteiltür und einer Luftgeschwindigkeit von 2 m pro Sekunde gelangen schon 260 m³ Falschluft ins Abteil!

Als Dichtmaterial im Türbereich eignen sich Gummilippen oder Bürstendichtungen. Im Deckenbereich bieten sich Silikon oder Bauschaum an.

Stallkühlung checken

Im Sommer sollten Ställe gekühlt werden. Laut Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung müssen dafür geeignete Vorrichtungen vorhanden sein! Eine Lösung sind Kühlsysteme, deren Kühlwirkung bei 2 bis 4°C liegt.

Prüfen Sie jetzt alle Rohre und Verschraubungen der Befeuchtungskühlung und lassen Sie die Anlage kurz Probe laufen. Schauen Sie sich zudem das Filterpaket an und kontrollieren Sie, ob die Regelung noch plausible Werte anzeigt. Verkalkte Düsen können Sie recht einfach mithilfe eines Ultraschallbades reinigen. Optiker nutzen die Technik, um Brillen zu säubern. Oder Sie legen die Düsen über Nacht in Essigreiniger.

Hochdruckanlagen regeln meist ab einer Luftfeuchte von 80% ab, da die Tiere bei höheren Werten kaum noch Feuchtigkeit über die Atmung abgeben können und der Hitzestress steigt. Dies muss auch bei einer Niederdruckkühlung beachtet werden, die in der Regel nur über die Temperatur gesteuert wird.

Ihr Kontakt zur Redaktion:marcus.arden@topagrar.com

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