Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

Aus dem Heft

Auch Kaffee und Blumen benötigen Flächen!

Lesezeit: 2 Minuten

Zum Streitpunkt „Schluss mit der Exportstrategie!“ in top agrar 12/2013, Seite 8.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Wer sich als Theologin um landwirtschaftliche Themen kümmert, begibt sich schnell aufs Glatteis. Frau Füllkrug-Weitzel sollte eigentlich wissen, dass die Exportsubventionen längst Geschichte sind und Nahrungsmittel nicht mehr für den Export verbilligt werden.


Natürlich leiden Entwicklungsländer, die auf Importe angewiesen sind, viel stärker als wir unter den gestiegenen Weltmarktpreisen für Agrargüter. Die Probleme sind aber oft hausgemacht. So baut Ägypten als weltweit größter Weizenimporteur auf seinen fruchtbaren Flächen statt Getreide lieber Export-Früchte an. Das ist wahrscheinlich rentabler.


Wissen wir eigentlich, wie viel Nutzfläche die Industriestaaten in der dritten Welt „verbrauchen“, um Ihren Bedarf an Kaffee, Kakao, Früchten und Gewürzen usw. zu decken? Hinzu kommen noch die Non-Food-Artikel wie Baumwolle, Kautschuk, Faserpflanzen oder Blumen. Glaubt wirklich jemand, dass diese einträglichen Geschäfte geopfert werden, um Hirse oder Mais für die einheimische Bevölkerung anzubauen? Wahrscheinlich übersteigen die für diesen Bedarf beanspruchten Flächen sogar die­jenigen, die für die Futter­mittelproduktion benötigt werden.


Unterm Strich ist wohl nicht allein die jetzige Form der Landwirtschaft für die Entwicklung verantwortlich, die Frau Füllkrug-Weitzel beklagt. Solange Deutschland Nettoimporteur von Agrargütern (70 zu 60 Mrd. €) ist, werden in der dritten Welt eher Menschen verhungern, als der Anbau von Mais und Hirse für die heimische Bevölkerung forciert wird.


Eine der größten Gefahren für die kleinbäuerliche Landwirtschaft ist das Landgrabbing. Vor allem in Afrika werden unter tatkräftiger Mithilfe der örtlichen Regierungen Kleinbauern von ihrem Land vertrieben. Die ausländischen Investoren, die dann den Anbau bestimmen, richten sich mitnichten nach den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung. Hat die weitgereiste Frau Füllkrug-Weitzel dies noch gar nicht bemerkt, oder einfach nur verdrängt?

Die Redaktion empfiehlt

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.